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Blutspenden mit Tattoo: Wie Tätowierte Leben retten können

Hi Franziska, dürfen tätowierte Personen grundsätzlich Blut spenden?
Auf jeden Fall! Tätowierte Menschen sind selbstverständlich willkommen und leisten einen wichtigen Beitrag zum Retten von Leben.

Welche Wartezeiten gelten nach einer Tätowierung, bevor eine Blutspende wieder möglich ist?
Bereits vier Monate nach dem letzten Tattoo ist das Blutspenden wieder bedenkenlos möglich.

Warum gibt es diese Wartezeiten?
Die Wartezeit ist notwendig, da bei einer Tätowierung durch die zahlreichen Nadelstiche kleine Verletzungen entstehen, die sich entzünden oder infizieren könnten. Solche Infektionen sind für gesunde Menschen meist harmlos, können jedoch für schwerkranke Empfänger von Bluttransfusionen lebensbedrohlich sein.

Gibt es spezielle gesundheitliche Voraussetzungen oder Untersuchungen für tätowierte Blutspender?
Nein, es gelten keine speziellen Voraussetzungen für Tätowierte. Alle Blutspender müssen dieselben Kriterien erfüllen.

Worauf sollten tätowierte Personen achten, um gesundheitliche Risiken beim Blutspenden zu minimieren?
Neben der viermonatigen Wartezeit nach dem Tätowieren gibt es keine speziellen Massnahmen. Ein Online-Spende-Check auf blutspende.ch bietet unkompliziert die Möglichkeit zu prüfen, ob man aktuell zur Blutspende zugelassen ist.

Welche häufigen Missverständnisse oder Mythen gibt es rund um das Thema Blutspende und Tattoos?
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass tätowierte Personen grundsätzlich nicht Blut spenden dürften. Dies ist falsch! Tätowierte Menschen können problemlos Blut spenden, wenn sie lediglich die viermonatige Wartezeit nach dem Stechen berücksichtigen.

Sind in Zukunft Änderungen oder Anpassungen bezüglich der Vorschriften für tätowierte Blutspender geplant oder denkbar?
Aktuell sind keine Änderungen geplant. Die Sicherheitsvorkehrungen dienen dem Schutz der Empfänger, da eine mögliche Infektionsübertragung bei Bluttransfusionen sehr gefährlich sein kann.

Gelten ähnliche Regelungen auch für Personen mit frischen Piercings?
Ja, dieselben Regelungen gelten auch für Piercings sowie für Akupunkturbehandlungen, da hier ähnliche Risiken bestehen.

Vielen Dank an Franziska Kellenberger und die Blutspende SRK Schweiz AG für die freundliche und informative Unterstützung.

Tattoos und Piercings schliessen euch nicht vom Blutspenden aus! Nach vier Monaten Pause nach dem Stechen könnt ihr wieder helfen, Leben zu retten.

Informiert euch gerne auf blutspende.ch, checkt die aktuellen Spender/innen-Kriterien und schon steht dem nächsten Spendetermin nichts mehr im Weg.

Also, seid stolz auf eure Kunst unter der Haut – und tut gleichzeitig etwas Gutes für andere!

Vom Schmerz zur Stärke: Tattoos als Weg, Narben neu zu definieren!

Triggerwarnung:
In diesem Bericht sprechen wir über selbstzugefügte Verletzungen (Schnittwunden) und deren Folgen.

Carla Idt hat eine inspirierende Reise hinter sich. Lange fühlte sie sich wegen ihrer Narben angestarrt und ausgegrenzt. Heute trägt sie diese Narben mit Stolz – kunstvoll verwandelt durch beeindruckende Tattoos von Didi Stöffler aus dem Studio Saint City Tattoo in St. Gallen. Ihr Körper erzählt nun eine neue Geschichte von Kraft, Selbstbewusstsein und Heilung.

Mit freundlicher Genehmigung von Carla und Didi dürfen wir diese besondere Geschichte teilen und zeigen, dass Tattoos weit mehr sind als blosser Körperschmuck: Sie können seelische Wunden heilen, belastende Kapitel abschliessen und dem Leben eine kraftvolle, neue Bedeutung verleihen.

Hi Carla, wie bist du auf die Idee gekommen, deine Narben mit Tattoos zu überdecken?
Ich litt jahrelang unter belastenden Blicken und negativen Kommentaren wegen meiner Narben. Nach Beratung in einer Narbenklinik entschied ich mich aus Kostengründen und Unsicherheit über den Behandlungserfolg, nach einer Alternative zu suchen. Da ich bereits Tattoos hatte, begann ich nach einem Tätowierer zu suchen, der Erfahrung mit dem Überdecken von Narben hat – und fand schliesslich Didi. Bereits beim Kennenlerntermin wusste ich sofort, dass dies der richtige Weg für mich war.

Wie haben sich dein Selbstbild und die Reaktionen der Menschen verändert?
Die Reaktionen haben sich grundlegend verändert. Heute werde ich nicht mehr angestarrt oder bemitleidet, sondern bekomme positive Kommentare zu meinen Tattoos. Man sieht mich nun als normale Frau mit tätowierten Armen. Die Narben sind kaum noch sichtbar und ich vergesse manchmal sogar selbst, wie mein Körper darunter aussieht. Ich gehe wieder selbstbewusst durchs Leben und freue mich auf den Sommer.

Welchen Rat gibst du anderen Menschen in einer ähnlichen Situation?
Ihr müsst euch nicht mit euren Narben abfinden – es gibt Wege und Lösungen. Tattoos ersetzen zwar keine Therapie, aber sie ergänzen sie perfekt. Heute führe ich ein Leben, das ich früher nie für möglich gehalten hätte. Ich bin glücklich verheiratet und erwarte mein zweites Kind.

Welche Bedeutung haben die gewählten Motive für dich?
Jedes Motiv hat eine persönliche Verbindung zu mir: Rosen für meine Mutter, meine Katze, ein Totenkopf als Verbindung zu meinem Vater und Bruder, Engel für das Positive und ein düsteres Schloss für die dunkleren Kapitel meines Lebens. Der Kompass steht für stetige Neuausrichtung, Berge und Wälder repräsentieren meine Heimat. Es war wichtig, dass die Narben mit etwas Schönem und Persönlichem bedeckt wurden.

Didi ist ein grossartiger Tätowierer, er versteht sein Handwerk und geht individuell auf seine Kunden ein. Die gesamte Zeit im Studio mit Didi und seiner Frau hat wesentlich zur Heilung beigetragen.

Hi Didi, wie kam es zur Zusammenarbeit mit Carla?
Carla fand mich online. Lustigerweise stellte sich später heraus, dass ich ihren Vater bereits kannte – ein schöner Zufall.

Welche Herausforderungen gibt es beim Tätowieren von Narben?
Das Tätowieren über Narben ist besonders anspruchsvoll. Man muss sehr vorsichtig und feinfühlig arbeiten, da Narbengewebe empfindlicher ist und die Farbe anders aufnimmt als gesunde Haut. Ich beobachte während des Tätowierens genau, wie das Gewebe reagiert und passe meine Technik laufend an, um verlaufende Farbe (sogenannte „Blowouts“) zu vermeiden. Deshalb nehme ich mir für Narben-Tattoos besonders viel Zeit.

Welche Motive eignen sich besonders für Narben-Cover-ups?
Grossflächige, schattierte Motive eignen sich am besten. Farbige Tattoos sind weniger geeignet.

Was bedeutet es dir, Menschen bei diesem emotionalen Prozess zu begleiten?
Narbenüberdeckungen sind sehr persönlich und bedeutend. Ich helfe meinen Kunden, eine belastende Last loszulassen. Diese Verantwortung und das positive Ergebnis bedeuten mir sehr viel.

Carla Idts Geschichte zeigt eindrücklich, wie Tattoos Narben in kraftvolle Symbole von Stärke und Selbstbewusstsein verwandeln können. Mithilfe von Didi Stöfflers handwerklichem Können und Einfühlungsvermögen gelang es Carla, ein schweres Kapitel hinter sich zu lassen und ein neues, positives Selbstbild zu erschaffen.

Tattoos können nicht nur verzieren, sondern auch heilen – körperlich und emotional. Carlas mutige Entscheidung soll anderen Menschen Kraft geben, ihren eigenen Weg aus der Dunkelheit ins Licht zu finden.

Wir bedanken uns herzlich bei Carla und Didi für ihre Offenheit und wünschen ihnen weiterhin alles Gute auf ihrer inspirierenden Reise!

Weitere Infos über Didi findet ihr auf tattoonet.ch

Paul Booth: Die dunkle Ikone der Tattoo-Kunst – Exklusives Interview

Paul Booth prägt seit beinahe vier Jahrzehnten massgeblich die Welt der dunklen Kunst zwischen Surrealismus und Gotik. Als vielseitiger Künstler – tätig als Tätowierer, Filmemacher, Bildhauer und Musiker – ist Booth bekannt für seine provokativen und grenzüberschreitenden Werke, die vielfältige Ausdrucksformen umfassen. Diese kreative Vielfalt und sein stetig weiterentwickelnder Stil haben ihm sowohl in der alternativen Szene als auch im Mainstream Anerkennung eingebracht.

Seine Karriere begann aus einem tiefen Bedürfnis heraus, komplexe Themen wie psychische Erkrankungen, Psychosen und Traumata künstlerisch auszudrücken. In den 1990er Jahren führte Booths unverwechselbarer Stil dazu, dass er schnell zu einem der gefragtesten Tattoo-Künstler für Prominente und Musiker aus der Metal- und Rock-Szene wurde, darunter Slayer, Pantera, Slipknot und Stars der WWE. Neben seiner Tattoo-Kunst etablierte er die Marke „Last Rites“ und eröffnete in Manhattan das renommierte Last Rites Tattoo Theatre & Gallery, das zum Zentrum seines künstlerischen Schaffens wurde.

Heute ist Paul Booth weiterhin aktiv in der Kunstszene und arbeitet an vielfältigen Projekten, darunter Gemälden, Skulpturen und seinem kommenden Spielfilm PERMANENCE. Im folgenden exklusiven Interview mit tattoo.ch gewährt Booth Einblicke in seine Inspirationen, künstlerischen Herausforderungen und Visionen für die Zukunft der Tattoo-Kunst:

Anfang & Inspiration

Hi Paul, deine Arbeit hat eine ausgeprägte dunkle Ästhetik. Wie entwickelte sich dein Interesse an Horror und düsterer Kunst?

Meine Kunst war offenbar schon immer düster. Ich habe sogar noch Hefte aus meiner Schulzeit mit Zeichnungen von Schädeln und Monstern, da war ich gerade mal acht Jahre alt. Meine Kindheit verbrachte ich mit einer Faszination für dunkle Dinge und auch heute, als Erwachsener, zieht mich die dunkle Seite der menschlichen Natur noch immer in ihren Bann.

Was führte dazu, dass du nach deinem Start als Maler und Bildhauer das Tätowieren als künstlerische Ausdrucksform entdeckt hast?

Ich bekam mit 19 Jahren ein Kind und liess mir bei ihrer Geburt ihren Namen tätowieren, um damit besser zurechtzukommen, dass ich so jung Vater wurde. Der gesamte Tätowiervorgang faszinierte mich unglaublich und ich beschloss sofort, alles darüber zu lernen. Damals dachte ich nicht einmal an eine Karriere; ich wollte es einfach lernen. Mich begeisterte der gesamte rituelle Prozess.

Persönlicher Stil & Technik

Wie gehst du vor, um Tattoos zu schaffen, die eine einzigartige Tiefe und emotionale Wirkung besitzen?

Ich weiss ehrlich gesagt nicht genau, wie ich das beantworten soll. Ich zeichne einfach das, was in meinem Kopf ist. Es scheint einfach von selbst herauszufliessen. Für mich ist es eine Art Befreiung von meinen eigenen Dämonen. Ich halte es für wichtig, Kunst als Therapie herauszulassen.

Gibt es bestimmte Werkzeuge oder Techniken, die für deinen kreativen Prozess besonders wichtig sind?

Die Umgebung, in der du arbeitest, ist äusserst wichtig. Deine Umgebung sollte deiner Kreativität förderlich sein. Du willst in einer inspirierenden Umgebung arbeiten, um deine beste Kunst zu schaffen. Ich umgebe mich mit Schädeln und düsteren, makabren Sammlerstücken. Wenn ich in einem Raum voller Regenbögen und Einhörner tätowieren müsste, würde ich wahrscheinlich wahnsinnig werden.

Verbindung zu Musik und Künsten

Siehst du Parallelen zwischen Musik und Tätowieren, besonders in der Zusammenarbeit mit einflussreichen Künstlern?

Ich habe über die Jahre viele Rock- und Metalbands tätowiert. Ich glaube, dass es eine direkte Verbindung zwischen aggressiver Kunst und aggressiver Musik gibt – sie passen einfach perfekt zusammen.

Künstlerische Herausforderungen

Deine Designs sind oft komplex und äusserst detailliert. Gibt es spezielle Herausforderungen bei der Umsetzung, die dir besonders im Gedächtnis geblieben sind?

Jedes Tattoo ist eine Herausforderung, wenn man es zulässt. Ich fordere mich oft selbst heraus, indem ich experimentelle Techniken nutze. Andernfalls würde ich mich langweilen und vermutlich ganz mit dem Tätowieren aufhören.

Die Entwicklung des Tätowierens

Wie hat sich die Tattoo-Branche im Laufe der Jahre verändert und welche Entwicklungen siehst du kritisch?

Offensichtlich ist die Tattoo-Branche über die Jahre exponentiell gewachsen und hat sich zu etwas entwickelt, das mir fremd ist. Ich kann mich mit der heutigen Tattoo-Welt nicht mehr identifizieren und möchte das auch gar nicht. Sie ist zu stark verwässert, weil sie so gross geworden ist. Es wirkt, als kämpfe jeder für sich allein – es gibt keinen Zusammenhalt mehr. Das ist wirklich schade, denn für mich war das Tätowieren immer eine eigenständige Kunstform. Ich glaube, wenn sich der neue Hype gelegt hat, bleibt uns möglicherweise in fünf Jahren eine stärkere Branche erhalten.

Was hältst du vom zunehmenden Einsatz moderner Technologien wie Rotationsmaschinen oder digitalen Tattoo-Design-Tools?

Ich bin absolut für neue Technologien. Alles, was neu aufkommt, probiere ich mit Begeisterung aus. Innovation treibt jede Branche voran!

Erfolge & Meilensteine

Gibt es ein Tattoo oder Projekt, das für dich persönlich besondere Bedeutung hat?

Ich will nicht klischeehaft klingen, aber ich versuche wirklich, jedes Tattoo so besonders wie möglich zu gestalten. Einige Tattoos, die ich selbst trage, bedeuten mir aufgrund ihrer persönlichen Bedeutung mehr als andere.

Gibt es Momente in deiner Karriere, die du als Wendepunkte oder Meilensteine betrachtest?

Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen sollte. Es gab viele Wendepunkte, während sich meine Karriere entwickelt hat. Ich denke jedoch, dass der Übergang vom Reisen innerhalb der USA zu weltweiten Reisen in meinen früheren Jahren ein grosser Wendepunkt war.

Ratschläge für angehende Tattoo-Künstler

Welchen Rat würdest du jungen Künstler/innen geben, die ihren Platz in der Tattoo-Branche suchen?

Die Branche hat sich zu stark verändert und meine Ratschläge wären eher passend für die Zeit vor 20 Jahren. Aber ich würde sagen: Konzentriert euch darauf, euer Bestes zu geben, anstatt davon zu träumen, ein Rockstar oder reich zu werden. Alles andere kommt dann von selbst!

Was unterscheidet deiner Meinung nach einen grossartigen Tattoo Artist von einem guten?

Ethik, technische Fertigkeiten und Talent.

Persönliche Einsichten & Vision

Neben dem Tätowieren bist du auch bekannt für deine Gemälde und Skulpturen. Was inspiriert dich bei diesen kreativen Arbeiten?

Meine gesamte Kunst hat denselben Ursprung – meinen kreativen Kern. Es geht mir um den kreativen Prozess an sich, nicht um die Werkzeuge. Ich gehe ein Tattoo genauso an wie ein Gemälde oder eine Skulptur. Es ist im Wesentlichen dasselbe für mich, nur die Werkzeuge ändern sich je nach Medium.

Was ist deine Vision für die Zukunft des Tätowierens? Welche Entwicklungen würdest du gern sehen?

Viele untalentierte Menschen, welche die Branche überflutet haben, werden verschwinden. Übrig bleiben werden echte Talente, die wirklich für das Tätowieren geschaffen sind. Ich denke, Tätowierungen erleben bald eine neue Blütezeit, in der echtes Talent und wahre Kunst wieder die Branche prägen werden.

An welchen Projekten arbeitest du derzeit und worauf dürfen sich deine Fans freuen?

Ich arbeite mehr denn je an grossen Tattoos wie Sleeves, Backpieces, Chestpieces und Ganzkörperarbeiten. Seit ich mein Studio geschlossen habe, kann ich mich besser auf meine Kunst konzentrieren und geniesse das sehr. Grössere Projekte sind extrem erfüllend.

Wir bedanken uns herzlich bei Paul Booth für die spannenden und offenen Einblicke in seine aussergewöhnliche Arbeit und faszinierende Gedankenwelt. Seine unermüdliche Kreativität und sein Mut, immer wieder neue und aussergewöhnliche Wege zu beschreiten, inspirieren Künstler/innen und Kunstliebhaber/innen weltweit.

Weitere Informationen, aktuelle Neuigkeiten und Einblicke in Paul Booths Arbeiten findet ihr auf seiner offiziellen Webseite paulboothart.com sowie auf seinem Instagram-Kanal.

SafeTattoo.ch statt Behörden-Schweigen: Die Schweizer Tattoo-Szene übernimmt das Ruder

Während professionelle Studios viel Zeit, Geld und Mühe investieren, um höchste Hygiene- und Qualitätsstandards einzuhalten, umgehen zahlreiche Anbieter diese Vorschriften schlichtweg. Sie profitieren davon, dass ohne offizielle Anmeldung selten Kontrollen stattfinden, müssen weder Hygiene- noch Qualitätsrichtlinien erfüllen und werben ungehemmt auf Instagram und Co. Seriöse Studios sehen sich dadurch einem unfairen Wettbewerb ausgesetzt.

Zwischen Meldepflicht und Schweigepflicht: Behörden bleiben Antworten schuldig

tattoo.ch hat intensiv recherchiert und alle kantonalen Vollzugsstellen angeschrieben. Wir wollten wissen:

  • Welche Vorteile (neben rechtlicher Sicherheit) haben Studios, die sich offiziell melden?
  • Wieso gibt es keine öffentliche Liste seriöser Tattoo-Studios?
  • Welche Massnahmen ergreifen die Behörden gegen illegale und ungemeldete Tätowierer/innen, die offen auf Social Media werben?

Das Ergebnis: Nur wenige Stellen reagierten ausführlich. Eine grössere Rückmeldung kam von Dr. Alda Breitenmoser, Präsidentin des Verbands der Kantonschemikerinnen und Kantonschemiker (VKCS). Ihre Kernaussagen:

  • Es gibt keine Auszeichnung für gemeldete Studios.
  • Keine gesetzliche Grundlage für ein öffentliches Verzeichnis.
  • Die Behörden setzen vor allem auf Hinweise aus der Bevölkerung – systematische Kontrollen illegaler Tätowierer/innen sind selten möglich.

Für viele Kundinnen und Kunden bedeutet das, dass sie unbewusst in ungemeldeten Studios landen könnten. Seriöse Betriebe wiederum leiden unter Preisdumping, weil sich illegale Anbieter teuren Vorgaben entziehen.

SafeTattoo.ch: Wenn die Community selbst aktiv wird

Da Politik und Behörden bisher keine Lösung bieten, nimmt die Schweizer Tattoo-Szene nun selbst das Ruder in die Hand. SafeTattoo.ch heisst das neue Projekt – eine Online-Plattform, auf der sich ausschliesslich seriöse und offiziell gemeldete Tattoo-Studios präsentieren können.

Benjamin Martin, Initiator von SafeTattoo.ch, erklärt:

«Damit werden schwarze Schafe schnell erkannt, denn nur legal gemeldete Studios finden hier Platz. Gemeinsam schaffen wir so echte Transparenz, stärken den Verbraucherschutz und sorgen für faire Wettbewerbsbedingungen auf dem Schweizer Tattoo-Markt.»

Jetzt geht’s los: Unverbindlich anmelden und mitgestalten

Ab sofort werden unverbindliche Voranmeldungen von interessierten Studios gesammelt. Je mehr Anmeldungen eintreffen, desto schneller kann die Plattform realisiert werden.

Das Ziel: SafeTattoo.ch soll bereits in wenigen Monaten online gehen!

Wichtig:

  • Diese Voranmeldung dient dazu, das Interesse und die Anzahl teilnehmender Betriebe zu ermitteln.
  • Sobald SafeTattoo.ch offiziell startet, werden die Studios informiert und können dann die erforderlichen Dokumente (bspw. Melderegistrierung, Inspektionsbericht) vertraulich einreichen.

Ist der Eintrag wirklich kostenlos?

Ja, der Eintrag auf SafeTattoo.ch ist vollständig kostenfrei.

Was passiert mit meinem Dokument?

Die eingereichten Nachweise werden streng vertraulich behandelt und keinesfalls veröffentlicht. Sie dienen ausschliesslich der Prüfung eurer Meldepflicht. Der Datenschutz bleibt gewahrt.

Ihr seid gefragt: Gemeinsam für Qualität und Sicherheit!

  • Ihr betreibt ein seriöses, gemeldetes Tattoo-Studio?
    Meldet euch jetzt unverbindlich an – je mehr Betriebe teilnehmen, desto stärker unser gemeinsamer Effekt!
  • Ihr seid Kundinnen oder Kunden und wünscht euch mehr Transparenz?
    Erzählt eurem Lieblingstattoo-Studio von dieser Initiative und schlagt vor, sich auf SafeTattoo.ch einzutragen.
  • Ihr möchtet die Aktion unterstützen?
    Teilt SafeTattoo.ch auf Instagram, Facebook und Co. Je grösser die Reichweite, desto mehr profitiert die gesamte Schweizer Tattoo-Szene!

Gemeinsam machen wir den Unterschied

Künstler/innen, Studios, Kund/innen – zusammen sind wir die Schweizer Tattoo-Szene. Wir verdienen Respekt, Fairness und Transparenz. Anstatt weiter auf die Politik zu warten, werden wir selbst aktiv und fördern eine starke, professionelle und sichere Tattoo-Kultur in der Schweiz.

Wer sonst, wenn nicht wir selbst?

Setzt ein Zeichen gegen illegale Angebote: Registriert euch jetzt auf SafeTattoo.ch!

Meister zwischen Fantasie und Realität – exklusives Interview

Was Boris so einzigartig macht, ist sein Mix aus Fantasie und Realismus, den er mit einer seltenen Kombination aus künstlerischem Gespür und technischer Präzision in Szene setzt. Ob du nun auf Black-and-Grey-Tattoos mit atmosphärischen Schattierungen stehst oder farbenfrohe Motive bevorzugst – Boris beherrscht beides auf absolutem Top-Niveau! Seine detailgetreuen Porträts, fantastischen Fabelwesen und surrealen Traumlandschaften spiegeln eindrucksvoll wider, wie er die Grenze zwischen Vorstellung und Wirklichkeit immer wieder neu auslotet.

Neben seinen Tätowierkünsten ist Boris auch in der Entwicklung von Tattoo-Produkten aktiv. Er reist rund um den Globus, um auf Conventions und Konferenzen sein Wissen zu teilen und sich selbst stets weiterzuentwickeln. Als einer der ersten Tätowierer, die sich für den Einsatz moderner Technologien wie das modulare Nadel-System stark machten, hat Boris die Branche nicht nur mitgestaltet, sondern auch mit innovativen Ideen vorangetrieben. Seine Offenheit für neue Technologien sowie seine Hingabe an die klassische Tattoo-Kunst machen ihn zu einem Vorreiter in der Branche.

Im exklusiven Interview mit tattoo.ch gibt uns Boris Einblicke in seine frühen Jahre, seine Inspirationsquellen, seine Sicht auf die Tattoo-Industrie und seine Gedanken zur Zukunft der Kunst des Tätowierens.

Anfänge & Inspiration

Hi Boris, was hat dich ursprünglich dazu inspiriert, mit dem Tätowieren zu beginnen?

Ich bin in Ungarn unter dem kommunistischen Regime aufgewachsen. Mein erstes Tattoo bekam ich 1992 mit 20 Jahren – damals war Tätowieren noch reine Underground-Kultur. Die ersten Tattoo-Studios in Ungarn entstanden erst 1989 oder 1990 und es gab vielleicht nur zwei oder drei im ganzen Land. Sie wurden jedoch sofort sehr beliebt, da sie ein Symbol der Freiheit in einer Zeit des Wandels darstellten. Vorher gab es nur handgestochene Tattoos, die meist in Gefängnissen entstanden. Im Vergleich dazu hatten die Arbeiten aus professionellen Studios einen ganz anderen künstlerischen Wert – das hat mich fasziniert.

Wie sah die Tattoo-Szene in Ungarn aus, als du deine Karriere begonnen hast?

Als ich 1992 anfing, gab es nur eine Handvoll Studios. Bis 1994-95 nahm ihre Zahl jedoch deutlich zu. Die Tätowierer/innen der ersten Generation kannten sich alle und hielten zusammen. Wir waren überzeugt, dass modernes Tätowieren auf ein künstlerisches Niveau gehoben werden kann. Unser Ziel war es, die Kunstform bekannt zu machen und gesellschaftlich zu etablieren. In Ungarn war das damals eine grosse Herausforderung – Tattoos waren nicht akzeptiert und wurden eher als Randgruppen-Phänomen wahrgenommen. Sie waren vor allem in Biker- und Rocker-Kreisen sowie bei westlichen Touristen populär. Aber wir begannen, uns zu vernetzen und den Wandel voranzutreiben.

Gab es bestimmte Künstler/innen oder Ereignisse, die deinen Stil besonders beeinflusst haben?

Es war eher ein schrittweiser Prozess als eine bestimmte Person oder ein Event. Damals musste ein Tattoo Artist vielseitig sein. Der Markt war klein und es gab kaum Möglichkeiten zur Spezialisierung. Dennoch entwickelten wir durch die steigende Nachfrage und unser eigenes Interesse eine Vorliebe für Fantasy und Realismus. Interessanterweise wurde dieser Stil in der westlichen Tattoo-Kultur anfangs nicht akzeptiert. Seine Langlebigkeit wurde infrage gestellt. Doch die Zeit hat uns recht gegeben – heute ist Realismus fester Bestandteil der Tattoo-Kunst.

Stil & Technik

Deine Arbeiten sind für ihre Präzision und Kreativität bekannt. Wie entwickelst du deine Designs und was inspiriert dich?

Über die Jahre habe ich mich daran gewöhnt, dass meine Kunden mit einer Idee zu mir kommen und darauf vertrauen, dass ich sie kreativ umsetze. Für mich war Tätowieren nie ein Mittel zur Selbstverwirklichung – es ist der Ausdruck der Person, welche das Tattoo trägt. Menschen lassen sich wichtige Momente ihres Lebens auf der Haut verewigen. Meine Inspiration ziehe ich aus meiner Umwelt – sei es die Zivilisation, die Natur oder das Universum. Ich denke oft darüber nach, dass wir selbst ein Teil des Universums sind und all seinen Einflüssen unterliegen.

Welche Techniken, Werkzeuge und Materialien bevorzugst du und wie haben sie sich im Laufe deiner Karriere entwickelt?

Die ersten 15 Jahre meiner Karriere war ich extrem experimentierfreudig. Ich wollte jede neue Maschine und jede neue Farbe ausprobieren. Ich habe viel gemalt, gezeichnet, modelliert und fotografiert. In dieser Zeit fand die Digitalisierung ihren Weg in die Tattoo-Branche. Photoshop wurde ein wichtiges Tool für das Design – mit wenig Aufwand konnte man beeindruckende Entwürfe erstellen. Die zweite Hälfte meiner Karriere konzentrierte ich mich darauf, mit den bewährten Werkzeugen zu arbeiten. Ich war übrigens der erste gesponserte Künstler von Cheyenne und spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung des damals noch umstrittenen Nadelmodul-Systems.

Hast du Lieblingsthemen oder Motive, die du besonders gerne tätowierst?

Mein Motto war immer „Varietas Delectat“ – Vielfalt erfreut. Ich liebe es, in Symbiose mit meinen Kunden zu arbeiten. Ihre Wünsche inspirieren mich. Ich möchte ihnen nichts aufzwingen, sondern ihre Vorstellungen mit meiner Kunst verbinden.

Entwicklung der Tattoo-Industrie

Wie hast du die Entwicklung der Tattoo-Branche über die Jahre erlebt? Gab es positive und negative Aspekte?

Ich habe die eigentliche „Tattoo-Renaissance“ während meiner Karriere miterlebt. Die steigende Akzeptanz, neue Trends und technische Entwicklungen waren beeindruckend. Doch mit der wachsenden Beliebtheit kam auch die Kommerzialisierung. Während es heute mehr grossartige Tätowierer gibt als je zuvor, gibt es auch viele, die Tattoos nur als Geschäft sehen. Qualität und Ethik leiden oft darunter.

Welche Trends beobachtest du aktuell?

Ich habe mich bewusst von Trends distanziert. Ab einem bestimmten Punkt wollte ich mich nicht mehr von Tattoo-Magazinen beeinflussen lassen. Ich habe festgestellt, dass die meisten meiner Kunden zwischen 30 und 40 Jahre alt sind – sie haben sich früh tätowieren lassen, kennen die Szene inzwischen gut und investieren gezielt in Qualität. Da ich mittlerweile 20 Jahre älter bin als diese Generation, sind ihre kulturellen und künstlerischen Einflüsse oft völlig andere als meine.

Was hältst du von der zunehmenden Digitalisierung in der Tattoo-Welt?

Digitale Techniken sind weder gut noch schlecht – es kommt darauf an, wie man sie nutzt. Künstliche Intelligenz ist ein kontroverses Thema. Wenn ich jedoch ein perfektes Bild vom Unterbauch eines Elefanten brauche, kann ich nicht einfach im Internet danach suchen – hier kann KI eine Lösung sein. Dennoch müssen Künstler/innen ein tiefes Verständnis für Bildgestaltung haben, um wirklich Kunst zu schaffen.

Persönliche Einblicke & Zukunftspläne

Wie bleibst du kreativ und motiviert?

Als ich international bekannt wurde, arbeitete ich 10 Jahre lang extrem hart. Meine Warteliste war zwei Jahre lang, ich tätowierte fünf Tage die Woche und plante nachts. Das führte mit 35 zu gesundheitlichen Problemen. Seitdem setze ich auf mehr Ausgleich – ich verbringe mehr Zeit mit meiner Familie, treibe täglich Sport, ernähre mich gesund und rauche nicht mehr. Das hält mich motiviert.

Welche Projekte stehen bei dir aktuell an?

Derzeit konzentriere ich mich auf mein Studio und geniesse den Alltag. Ausserdem habe ich mein Wissen auf tattooingatoz.com gesammelt – einer Plattform für aufstrebende Tätowierer/innen – und arbeite an mehreren Projekten gleichzeitig.

Wie siehst du die Zukunft der Tattoo-Kunst?

Die Branche wird immer facettenreicher. Neue Stile entstehen, traditionelle Techniken erleben ein Comeback und die technischen Möglichkeiten entwickeln sich rasant weiter. Solange es Nachfrage gibt, werde ich weitermachen – für mich ist das Tätowieren nicht nur ein Beruf, sondern ein essenzieller Teil meines Lebens.

Mein Studio ist mein Zuhause und es freut mich, eine Umgebung geschaffen zu haben, in der sich Künstler/innen und Kundschaft wohlfühlen. Ich glaube, dass sich Studios in Zukunft noch stärker als kreative Hubs etablieren werden, in denen nicht nur tätowiert wird, sondern auch Kunst und Wissen geteilt werden. Der Austausch zwischen erfahrenen Tätowierer/innen und neuen Talenten ist entscheidend, um die Qualität der Szene weiter voranzutreiben.

Die grösste Herausforderung für die Zukunft wird sein, die Authentizität, künstlerische Qualität und Hygienestandards des Tätowierens zu bewahren – in einer Welt, in der alles immer schneller, digitaler und kommerzieller wird.

Vielen Dank für das inspirierende Gespräch, Boris!

Deine Leidenschaft für das Tätowieren und dein Blick auf die Branche sind eine Bereicherung für die gesamte Tattoo-Community. Wer mehr über Boris und seine Arbeiten erfahren möchte, kann ihn unter tattooingatoz.com besuchen oder ihm auf Social Media folgen.

Tattoo-Boom ohne Regeln? Warum die Schweiz endlich handeln muss!

Tattoo-Welt im Umbruch: Wer übernimmt endlich Verantwortung?

Die Tattoo-Szene in der Schweiz kommt nicht zur Ruhe. Unser letzter Artikel, „Tattoo-Kunst in der Schweiz: Zwischen Meisterwerk und Grauzone“, hat für ordentlich Zündstoff gesorgt und in der Branche hitzige Diskussionen entfacht. Die grosse Resonanz zeigt, wie dringlich das Thema ist: Während Tattoos längst im Mainstream angekommen sind, hinken Regulierung und Kontrollen weiterhin hinterher.

Doch welche Schritte sind notwendig, um das Tätowiergewerbe endlich fair und transparent zu gestalten? Wir haben nachgehakt, mit Studios gesprochen und uns vom Verband Schweizerischer Berufstätowierer (VST) auf den aktuellen Stand bringen lassen.

Boom und Schattenseiten: Die Branche wächst – aber nicht immer reguliert

Tattoos sind längst kein Nischen-Phänomen mehr – die Nachfrage ist in den letzten Jahren explodiert. Aus einer Subkultur wurde ein Massenmarkt, der nicht nur Chancen, sondern auch Risiken birgt.

Laut VST gibt es mittlerweile offiziell über 1’000 professionelle Tätowierer/innen in der Schweiz. Gleichzeitig hat sich aber auch die Zahl der nicht offiziell registrierten, sogenannten „Heim-Tätowierer/innen“ vervielfacht, die oft in privaten Räumen oder ungeeigneten Locations arbeiten. Das Resultat: Ein unübersichtlicher Markt, in dem seriöse Studios hohe Kosten für Infrastruktur und Hygiene tragen, während andere in einer kaum kontrollierten Grauzone agieren.

Besonders brisant wird dies durch fehlende oder unzureichend durchgesetzte Vorschriften. Dabei existieren bereits seit 2017 Regelungen wie die Meldepflicht für Tätowierer/innen. In der Praxis stossen diese jedoch auf Hindernisse: Viele Studios sind nicht gemeldet, eine öffentlich zugängliche Liste registrierter Betriebe gibt es bis heute nicht und konsequente Kontrollen von nicht gemeldeten Studios oder Ateliers finden nur vereinzelt statt.

Fortschritt in Neuenburg: Ein Vorbild für die ganze Schweiz?

Ein Lichtblick ist der Kanton Neuenburg (Neuchâtel), in dem Tätowierer/innen nicht nur einer Melde-, sondern auch einer Genehmigungspflicht unterliegen. Erst nach einer behördlichen Hygieneinspektion und dem Nachweis einer entsprechenden Ausbildung gibt es grünes Licht zum Arbeiten. Ein Modell, das der VST schon lange landesweit fordert.

In den restlichen Kantonen sieht es leider anders aus: Vielfach mangelt es an einheitlichen Hygienevorschriften und verbindlichen Kursen. Dabei wäre ein obligatorischer Hygienekurs für alle angehenden Tätowierer/innen eine simple und effektive Massnahme, um die Qualität im Markt deutlich zu verbessern und Kundinnen sowie Kunden vor unsauberen Arbeitsweisen zu schützen.

„Black & Grey“ – mehr als nur ein Tattoo-Stil

Unser erster Artikel deckte bereits auf, dass sich die Tattoo-Szene in einem gefährlichen Preiskampf befindet. Der Begriff „Black & Grey“ steht dabei nicht nur für einen beliebten Tattoo-Stil, sondern auch für die immer grösser werdende Grauzone aus Schwarzarbeit und unkontrollierten Anbietern.

Die Problematik dahinter ist offensichtlich:

  • Einerseits verlieren seriöse Studios Kundschaft an Billig-Anbieter, die oft ohne professionelle Ausrüstung oder ausreichende Hygiene arbeiten. Sie unterbieten die Preise, weil sie weder in Hygiene noch in professionelle Standards investieren müssen – ein Preisniveau, das seriöse Studios nicht halten können.
  • Andererseits fehlt vielen Kundinnen und Kunden die nötige Aufklärung, um zu unterscheiden, wer zuverlässig und wer fahrlässig arbeitet.

Doch hier sind vor allem die Behörden gefordert: Gäbe es konsequente Kontrollen bestehender Vorschriften, sähe die Lage deutlich anders aus.

Kaum ein/e Hobby-Tätowierer/in könnte dann weiter unbehelligt auf dem Sofa einer Mietwohnung oder in der Küche arbeiten – und die Kundschaft wüsste besser, wem sie vertrauen kann.

Die Forderungen des VST – und warum sie wichtig sind

Der Verband Schweizerischer Berufstätowierer (VST) vertritt seit Jahren die Interessen professioneller Tätowierer/innen und fordert dringend klarere Regelungen. Nach Einschätzung des VST braucht es vor allem:

  • Konsequente Durchsetzung der Meldepflicht
    Damit Studios nicht länger unter dem Radar agieren können.
  • Eine öffentlich zugängliche Liste registrierter Studios soll der Kundschaft auf einen Blick zeigen, wer offiziell zugelassen und professionell arbeitet – und wer nicht.
  • Eine landesweit einheitliche Hygieneverordnung
    Mindeststandards müssen für alle gelten – nicht jeder Kanton soll sein eigenes Süppchen kochen.
  • Obligatorische Hygienekurse vor Tätigkeitsaufnahme
    Wer unter die Haut anderer Menschen geht, muss nachweislich wissen, wie man Infektionen verhindert.
  • Mehr Zusammenarbeit mit den Behörden
    Besonders in der Deutschschweiz muss die Kooperation mit dem BLV und den kantonalen Laboren intensiver gestaltet werden.

Die Argumente liegen auf der Hand: Wo klare Regeln gelten und durchgesetzt werden, profitiert die gesamte Branche. Professionelle Studios können sich auf ihre Kunst konzentrieren, während Kundinnen und Kunden ein Höchstmass an Sicherheit erhalten.

Zeit für Taten statt Worte

Die Diskussionen um unser letztes Tattoo.ch-Feature haben gezeigt, dass in der Schweizer Tattoo-Szene ein enormer Gesprächsbedarf besteht – und das nicht ohne Grund.

Die Grauzone wächst unkontrolliert, während seriöse Studios unter Druck geraten. Umso wichtiger ist es jetzt, dass Politik und Behörden Lösungen erarbeiten und konsequent umsetzen.

Neuenburg macht vor, wie eine effektive Regulierung aussehen kann. In anderen Kantonen dagegen wird das Problem ignoriert und es fehlt an klaren Regeln. Doch so wie die Tattoo-Branche wächst, steigen auch die Anforderungen an Hygiene, Ausbildung und Fairness im Wettbewerb.

Ein renommiertes Schweizer Tattoo-Studio, das anonym bleiben möchte, bringt es auf den Punkt:

„Es ist an der Zeit, den Wildwuchs zu beenden und Schweizer Tattoos als das zu etablieren, was sie sein können: hochwertige Körperkunst auf Augenhöhe mit internationalen Standards.“

Ein Tattoo ist für viele Menschen mehr als nur ein Trend – es ist eine Lebenseinstellung und Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Umso wichtiger ist es, dass alle Anbieter, die Farben unter die Haut bringen, gewisse Grundvoraussetzungen einhalten müssen.

Jetzt sind die Behörden gefragt, gemeinsam mit der Szene den nächsten Schritt zu gehen und für faire, transparente und sichere Bedingungen zu sorgen.

Was denkt ihr?

Gibt es in der Schweiz genug Gesetze, oder braucht es endlich konsequente Kontrollen? Teilt eure Meinungen und Erfahrungen oder meldet euch direkt bei uns – damit wir gemeinsam eine professionelle und sichere Tattoo-Kultur fördern können.

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#TattooStudioMeldepflicht

Lasst uns gemeinsam gegen das Problem „Black & Grey“ vorgehen, Preisdumping stoppen und die Schweizer Tattoo-Szene stärken!

Skulltress™: Das erste in der Schweiz hergestellte Luxus Tattoo-Öl

Skulltress™ Luxury Tattoo Oil ist ein wahres Schweizer Juwel in der Tattooszene. Hinter diesem erlesenen Produkt steht Davide Zanardo, ein erfahrener Unternehmer und Naturwissenschaftler, der mit Stolz auf die Schweizer Herkunft und Qualität seines Produkts verweist. «Durch seine einzigartige Formel und innovative Anwendungsmethode hebt sich Skulltress™ deutlich von anderen Pflegeprodukten ab», erklärt Davide stolz.

Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen von Zfarm und Skulltress™ in einem exklusiven Interview mit dem Gründer Davide Zanardo:

Hallo Davide, was hat dich dazu inspiriert, Skulltress™ Luxury Tattoo Oil zu entwickeln?

Davide Zanardo: Als leidenschaftlicher Tätowierter habe ich selbst erlebt, wie wichtig es ist, die Haut nach dem Stechen richtig zu pflegen. Ich war jedoch frustriert von den vorhandenen Produkten auf dem Markt, die entweder zu fettig waren oder nicht die gewünschten Ergebnisse erzielten. Also beschloss ich, mein eigenes Tattoo-Pflegeöl zu entwickeln – eines, das luxuriös, effektiv und einfach anzuwenden ist.

Welche Vorteile bietet Skulltress™ Luxury Tattoo Oil im Vergleich zu herkömmlichen Tattoo-Pflegeprodukten?

Davide Zanardo: Was Skulltress™ einzigartig macht, ist seine sorgfältig zusammengestellte Formel, die speziell auf die Bedürfnisse tätowierter Haut zugeschnitten ist. Wir verwenden nur hochwertige Öle und natürliche Inhaltsstoffe, welche die Haut nicht nur pflegen, sondern auch die Leuchtkraft von Tattoos verstärken. Darüber hinaus ist unser innovativer Doppelsprüheffekt ein echtes Highlight, da er eine bequeme und hygienische Anwendung ermöglicht.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Produktion von Skulltress™ Luxury Tattoo Oil?

Davide Zanardo: Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle in der Produktion von Skulltress™ Luxury Tattoo Oil. Wir bei Zfarm sind fest davon überzeugt, dass umweltbewusstes Handeln und hochwertige Produkte Hand in Hand gehen können. Daher setzen wir auf umweltfreundliche Produktionsverfahren und achten darauf, dass unsere Inhaltsstoffe aus nachhaltigen Quellen stammen. Zudem wurde Skulltress™ ohne Tierversuche entwickelt, ist vegan und pH-neutral. Unser Ziel ist es, ein Produkt anzubieten, das nicht nur effektiv ist, sondern auch im Einklang mit unseren Umweltwerten steht.

Wie sieht die Zukunft von Skulltress™ aus und welche Pläne hast du für die Weiterentwicklung des Produkts?

Davide Zanardo: Die Zukunft von Skulltress™ ist sehr vielversprechend. Ich habe viele aufregende Pläne, darunter die Einführung weiterer angenehmen Duftvarianten und die Erweiterung unserer Produktlinie mit einem Piercing Pflege Öl. Mein Ziel ist es, Skulltress™ zu einer weltweit führenden Marke für Tattoo & Piercing Pflegeprodukte zu machen und sicherzustellen, dass es für Tätowierer/innen und Tattoo-Enthusiasten überall zugänglich ist.

Zudem freue ich mich über das grosse Interesse an Skulltress™ von namhaften Distributoren, die das Produkt gerne im Ausland vertreiben möchten. Ich prüfe derzeit verschiedene Optionen und bin zuversichtlich, dass wir schon bald auch ausserhalb der Schweiz erhältlich sein werden.

Skulltress™ Luxury Tattoo Oil wird mit Stolz in der Schweiz hergestellt und zeichnet sich durch seine pH-neutrale und vegane Formulierung aus, die höchste Qualität und Verträglichkeit garantiert.

Mehr Informationen darüber findest du auf skulltress.ch.

Weihnachts-Tattoos: Ein Fest auf der Haut

Von Rentieren bis Schneeflocken – Die Vielfalt der Festtagsmotive

Weihnachtliche Tattoos sind so abwechslungsreich wie die Stimmung in der Adventszeit. Klassische Motive wie niedliche Rentiere, zarte Schneeflocken oder süsse Zuckerstangen gehören zu den Favoriten. Auch festlich verzierte Weihnachtsbäume oder verspielte Christbaumkugeln sind beliebte Designs, die in der kalten Jahreszeit häufig unter die Haut kommen.

Doch es geht nicht immer nur um die typischen Symbole. Für manche steht ein sanftes Wintermotiv wie ein schneebedeckter Wald oder ein frostiger Vollmond für die Stille und Ruhe, die der Winter mit sich bringt. Andere wiederum entscheiden sich für persönliche Motive, die an besondere Erinnerungen der Feiertage mit Familie und Freunden erinnern – kleine Details, die viel zu erzählen haben.

Was macht ein Weihnachts-Tattoo so besonders?

Weihnachtliche Tattoos sind mehr als nur saisonale Körperkunst. Sie stehen für Freude, Familie und Zusammenhalt. Für viele symbolisieren sie Kindheitserinnerungen, eine besondere Verbundenheit zu geliebten Menschen oder den Zauber dieser einzigartigen Zeit im Jahr.

Ein zartes Schneeflocken-Tattoo kann für Einzigartigkeit stehen, da keine Schneeflocke der anderen gleicht. Ein Rentier-Motiv drückt verspielte Freude aus, während ein liebevoll gestalteter Weihnachtsbaum für Wärme und Geborgenheit steht.

Minimalismus oder Farbe? Der Stil entscheidet

Weihnachtliche Tattoos lassen sich in unterschiedlichsten Stilrichtungen umsetzen. Für Fans von minimalistischen Designs eignen sich feine Linien oder kleine Symbole, die subtil und zeitlos wirken. Wer es auffälliger mag, kann auf farbenfrohe Motive im Aquarell- oder Traditional-Stil setzen – perfekt für alle, die ihre Liebe zur festlichen Jahreszeit auf kreative Weise zeigen möchten.

Ein Tattoo für die Ewigkeit

Während die Feiertage kommen und gehen, bleibt ein Tattoo für immer. Ein weihnachtlich inspiriertes Motiv erinnert das ganze Jahr über an die Magie und den Zauber der schönsten Zeit. Für viele ist es mehr als ein Bild – es ist ein Symbol der Freude, des Zusammenhalts und der kleinen, unvergesslichen Momente, welche die kalte Jahreszeit so besonders machen.

Warum also nicht ein Stück Weihnachtsmagie für immer auf der Haut verewigen? Ob minimalistisch, verschnörkelt oder farbenfroh – das perfekte Festtagsmotiv wartet schon darauf, gestochen zu werden. Auf die Plätzchen, fertig, los – und ab ins Tattoostudio! 🎄✨

Die aufstrebende Kunst der Morph-Tattoos: Ein Tribut an Transformation und Selbstentfaltung

Morph-Tattoos sind weit mehr als nur Kunstwerke auf der Haut; sie fungieren als Symbole für Veränderung, Entwicklung und Evolution. Der Begriff «Morph» leitet sich von «MetaMORPHose» ab, was auf eine Umgestaltung hinweist. Diese Tattoos vereinen verschiedene Motive und sogar Styles zu einem Gesamt-Motiv, ähnlich einer Collage. Die Körperstelle, ob Arm, Bein oder Rücken, spielt bei Morph-Tattoos eine untergeordnete Rolle, solange genügend Platz für die Umsetzung vorhanden ist. Kompetente Tätowierende, die Morph-Tattoos anbieten, verfügen über eine Fülle von Ideen und Vorlagen in ihren Portfolios und sind begeistert, ein individuelles Motiv für dich zu entwerfen und zum Leben zu erwecken.

Der Reiz von Morph-Tattoos liegt in der nahtlosen Verbindung verschiedener Elemente, um eine einzigartige Geschichte oder Botschaft zu vermitteln. Sie symbolisieren nicht nur persönliches Wachstum und Fortschritt, sondern auch die Idee der Selbstentfaltung.

Ein herausragendes Beispiel hierfür sind die Werke des Star-Tätowierers Arlo DiCristina. Durch geschickte Platzierung und weiche Übergänge verschmelzen die einzelnen Motive nahtlos miteinander, um ein kunstvolles und harmonisches Gesamtbild zu schaffen. Dies veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise die Idee der Veränderung und Anpassungsfähigkeit, die den Morph-Tattoos zugrunde liegt.

Die Vielseitigkeit von Morph-Tattoos ermöglicht es dir, deine persönlichen Geschichten, Lebenserfahrungen und Zukunftsträume kreativ in einem Bild auszudrücken und sind eine einzigartige Möglichkeit, Individualität und Kreativität auf deiner Haut zu zelebrieren.

Tattoo-Artist-Touristen überfluten den Schweizer Markt: Ein Risiko für Qualität und Gesundheit

Ein neues Phänomen: Billigtattoos in Hotelzimmern

Diese durchreisenden Tätowiererinnen und Tätowierer mieten sich oft kurzfristig in günstigen Unterkünften ein – sei es ein Billighotel, ein AirBnB oder sogar private Küchen und Wohnzimmer, die als improvisierte Arbeitsplätze dienen. Dort bieten sie Tattoos zu extrem niedrigen Preisen an, die mit der Qualität eines etablierten Schweizer Tattoostudios nicht mithalten können.

Diese vermeintlichen Schnäppchen locken besonders junge Menschen, oft noch in der Lehre, die sich ihren lang gehegten Traum von einem Tattoo erfüllen wollen. Doch das wahre Problem liegt nicht nur in den Preisen. Viele dieser «Tattoo-Artist-Touristen» halten sich nicht an die strengen Schweizer Hygienevorschriften und verwenden Materialien, die in der Schweiz nicht zugelassen sind. Tinten unbekannter Herkunft oder eine mangelhafte Sterilität der Arbeitsplätze bergen erhebliche gesundheitliche Risiken.

Die sozialen Medien befeuern den Trend

In sozialen Netzwerken ist es kaum zu übersehen: Anzeigen und Beiträge, die mit unglaublich günstigen Tattoo-Angeboten werben, sind allgegenwärtig. Doch was auf den ersten Blick attraktiv erscheint, hat oft einen bitteren Nachgeschmack. Die Schweizer Tattooszene kritisiert diese Praktiken scharf, da diese reisenden Tätowiererinnen und Tätowierer meist keine Steuern zahlen und nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Für die Kundschaft bedeutet das, dass es im Problemfall kaum eine Möglichkeit gibt, auf Nachbesserung oder Entschädigung zu bestehen.

Dumpingpreise schaden dem Schweizer Tattoomarkt

Für etablierte Schweizer Studios ist dieser Trend nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch eine Frage der Fairness. Studios, die sich an die strengen Schweizer Vorschriften halten, hohe Hygienestandards garantieren und ausschliesslich hochwertige Materialien verwenden, können mit den Dumpingpreisen nicht konkurrieren. Diese Praktiken schaden nicht nur der Existenz seriöser Studios, sondern langfristig auch der Reputation der Schweizer Tattooszene, die weltweit für Qualität und Hygiene bekannt ist.

Besonders kritisch wird es, wenn minderwertige Tattoos nachgestochen oder korrigiert werden müssen – was erneut Kosten verursacht. Diese übersteigen oft den Preis, den man bei einem renommierten Studio von Anfang an gezahlt hätte.

Die Risiken für die Kunden und Kundinnen

Ein Tattoo kann auf den ersten Blick makellos wirken, doch die Probleme – wie verblassende Farben, ungenaue Linien oder unsaubere Arbeit – zeigen sich oft erst nach einigen Wochen oder Monaten. Diese Nachlässigkeit kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen, von Infektionen über allergische Reaktionen bis hin zu unsauberem Materialeinsatz.

Ein Tattoo ist mehr als ein Bild auf der Haut – es betrifft die menschliche Gesundheit und hier sollte niemals gespart werden.

Ein Aufruf zur Aufklärung

Schweizer Studios und Artists, die sich an die gesetzlichen Vorschriften halten, fordern mehr Aufklärung. „Tattoo-Artist-Touristen“, die ohne Meldepflicht, Steuerzahlung oder Schweizer Arbeitsbewilligung arbeiten, nehmen nicht nur den lokalen Studios die Arbeit weg, sondern gefährden auch die Gesundheit ihrer Kundinnen und Kunden.

Informiere dich immer genau, wo und bei wem du dich tätowieren lässt – es geht um deine Gesundheit. Ein seriöses Studio erkennt man an folgenden Merkmalen:

  • Hygiene: Eine saubere und hygienische Arbeitsumgebung sowie hochwertige, sterile Materialien, die direkt vor deinen Augen ausgepackt werden.
  • Registrierung: Das Studio ist offiziell gemeldet, erfüllt Schweizer Hygienevorschriften und verwendet zugelassene Materialien.
  • Referenzen: Eine Homepage mit Portfolio, eine überprüfbare Adresse und ehrliche Google-Bewertungen.

Gesundheit geht vor

Ein Tattoo ist eine lebenslange Entscheidung, bei der Qualität immer Vorrang haben sollte. Schweizer Studios garantieren höchste Hygienestandards und setzen auf Vertrauen, Erfahrung und Sicherheit – Aspekte, die bei Dumpingangeboten oft fehlen. Lass dir Zeit, informiere dich und wähle ein Studio, dem du deine Haut und deine Gesundheit anvertrauen kannst. Tattoos sind mehr als nur Kunst – sie sind ein Ausdruck deiner Persönlichkeit und verdienen vertrauenswürdige Hände.