Beeinflussen Piercings MRT, CT oder Röntgen?
Viele Personen, welche ein Piercing tragen, fragen sich: Kann mein Piercing-Schmuck bei einer MRT-, CT- oder Röntgenuntersuchung ein Problem darstellen?
Die kurze Antwort: Ja – je nach Material, Lage und Art der Untersuchung könnte es zu Risiken oder Bildstörungen kommen.
Hier findest du alles, was du wissen musst – inklusive Empfehlungen für eine sichere Vorbereitung:
Piercings bei der MRT-Untersuchung
Die Magnetresonanztomografie (MRT) arbeitet mit starken Magnetfeldern und Hochfrequenzimpulsen. Metallische Gegenstände müssen daher besonders beachtet werden:
Mögliche Risiken
- Magnetisch: Anziehungskraft auf magnetisches Metall.
- Hitzebildung: Durch elektromagnetische Energie kann sich der Schmuck erwärmen und somit unangenehm werden.
Geeignete Materialien
- Titan: Nicht/schwach magnetisch
- PTFE oder Bioplast: flexibel, nicht magnetisch
Tipp: Auch scheinbar „MRT-kompatibler“ Schmuck sollte immer vorher mit dem medizinischen Personal abgesprochen werden.
Empfehlung für MRT:
- Entferne grundsätzlich alle metallischen Piercings vor der Untersuchung.
- Nutze auf Wunsch Retainer aus PTFE oder Bioplast – nach Absprache mit dem MRT-Team.
- Informiere das medizinische Personal frühzeitig und offen über alle Piercings, auch an verdeckten Stellen (z. B. Intim-, Brust- und Zungenpiercings).
Piercings bei der CT-Untersuchung
Die Computertomografie (CT) verwendet Röntgenstrahlen – es besteht keine Magnetgefahr, aber mögliche Bildverzerrungen:
Mögliche Beeinträchtigungen
- Artefakte: Wie beispielsweise Streifen, Schatten oder Flecken im Bild.
- Besonders bei CTs von: Kopf, Gesicht, Brust, Bauch oder Becken.
Empfehlung für CT
- Wenn möglich: Entferne Schmuck im Untersuchungsbereich.
- Alternativ: Verwende PTFE- oder Bioplast-Schmuck, um Artefakte zu reduzieren.
Piercings bei Röntgenaufnahmen
Metallische Piercings erscheinen auf Röntgenbildern als sehr helle Flecken – sie können wichtige Details überdecken:
Was du wissen solltest
- Kein Risiko: Metall im Körper stellt kein unmittelbares Gesundheitsrisiko dar.
- Aber: Störung der Bildqualität, z. B. bei Zahnaufnahmen, Lunge, Wirbelsäule oder Becken.
Empfehlung für Röntgen
- Wenn möglich: Entferne Piercings im Bildbereich.
- Alternativ: PTFE oder Bioplast sind eine mögliche Alternative.
Besondere Situationen
In bestimmten medizinischen Situationen – wie Operationen oder speziellen Untersuchungen – gelten zusätzliche Vorsichtsmassnahmen für Piercings:
Notfälle und Operationen
In akuten Situationen kann es vorkommen, dass Piercings ohne Rücksprache entfernt werden. Deshalb: Vor geplanten Eingriffen den Schmuck freiwillig entfernen oder durch Retainer ersetzen.
Ehrliche Kommunikation, die richtige Materialwahl und gute Vorbereitung – mit ein paar grundlegenden Vorsichtsmassnahmen vermeidest du, dass dein Piercing medizinische Untersuchungen beeinträchtigen könnte.
Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel fragen als einmal zu wenig – dein Piercingstudio berät dich gerne.
Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschliesslich allgemeinen Informationszwecken und ersetzen keine medizinische Beratung.