Internally oder externally threaded – was ist der Unterschied?
Wenn du auf der Suche nach neuem Piercingschmuck bist, begegnest du oft den Begriffen „internally threaded“ und „externally threaded“. Diese Begriffe beschreiben ein Verschlusssystem, genauer gesagt, die Art des Gewindes – also wie Kugel und Stab miteinander verschraubt werden.
Wichtig zu wissen: Gemeint ist immer das Gewinde am Piercingschmuck selbst, nicht das am Piercing-Aufsatz.
Was auf den ersten Blick technisch klingt, ist in der Praxis entscheidend für Tragekomfort, Hygiene und einen möglichst reizfreien Schmuckwechsel. In diesem Artikel erfährst du, worin sich die beiden Varianten unterscheiden – und welche für dein Piercing geeignet ist:
Internally Threaded Piercings (Innengewinde)
Bei internally threaded Schmuck liegt das Gewinde im Inneren des Stabs. Die Kugel oder der Aufsatz verfügt über ein feines Schraubstäbchen, welches in den Stab eingeschraubt wird. Dadurch bleibt die Aussenseite des Stabs glatt – ideal für ein sanftes Einsetzen und weniger Reibung.
Vorteile:
- Glatte Stangenoberfläche
Es gibt kein Aussengewinde am Piercingschmuck selbst, welches durch den Stichkanal gleiten muss – das reduziert Reibung, Irritationen und das Risiko von Mikroverletzungen. - Hautschonend beim Einsetzen
Besonders bei frischeren oder empfindlichen Piercings ist eine glatte Oberfläche deutlich angenehmer beim Einführen des Piercingschmucks. - Sehr filigrane Aufsätze möglich
Da sich das Gewinde im Inneren der Stange befindet und der Aufsatz nur einen feinen Gewindestift benötigt, bleibt mehr Platz für filigrane Designs – ideal für zierliche, dezente Piercing-Aufsätze.
Nachteile:
- Etwas teurer
Die Fertigung ist um einiges aufwändiger, was sich im Preis widerspiegeln kann. - Nicht überall erhältlich
Innengewindeter Piercingschmuck ist meist nur in professionellen Piercingstudios oder spezialisierten Shops erhältlich – seltener im Modeschmuckbereich.
Externally Threaded Piercings (Aussengewinde)
Bei externally threaded Piercingschmuck liegt das Gewinde aussen am Stab. Die Kugel oder der Aufsatz verfügt über eine passende Vertiefung mit Innengewinde, in welche der Stab eingeschraubt wird.
Eigenschaften:
- Einfacher Aufbau – günstiger Preis
Diese Variante ist technisch einfacher herzustellen und dadurch oft preiswerter. Sie hat sich über viele Jahre hinweg bewährt. - Grosse Auswahl & Verfügbarkeit
Schmuck mit Aussengewinde ist weit verbreitet – dadurch findest du mehr Auswahl und mehr Verkaufsstellen, auch im Einzelhandel.
Nachteile:
- Gewinde gleitet durch den Stichkanal
Beim Einsetzen kann das Aussengewinde das Gewebe reizen, besonders bei frischeren Piercings. Achte daher auf vorsichtiges und sanftes Einsetzen des Piercingschmucks. - Weniger komfortabel bei häufigem Schmuckwechsel
Wer seinen Piercingschmuck regelmässig wechselt, sollte besonders behutsam vorgehen, um das Gewebe nicht zu strapazieren.
Gibt es noch andere Verschlusssysteme?
Ja – es gibt auch sogenannte threadless Systeme (Push-In-Schmuck) sowie Stecksysteme, wie sie häufig bei Bioplast-Schmuck verwendet werden. Dabei wird das Endstück, also der Aufsatz, nicht verschraubt, sondern durch leichte Spannung im Stab fixiert. Diese Varianten kommen ganz ohne Gewinde aus.
Lass dich am besten in deinem Piercingstudio beraten. Deine Piercerin oder dein Piercer kann individuell auf deine Bedürfnisse eingehen und dir genau erklären, welche Gewindeart oder welches System für dein Piercing, deine Haut und deinen Alltag am besten geeignet ist.
So stellst du sicher, dass du nicht nur optisch den passenden Schmuck trägst, sondern dein Piercing auch auf Dauer gut sitzt.