Ist Gold als Piercing-Ersteinsatzschmuck geeignet?
Echtgold wirkt edel, hochwertig und stilvoll – verständlich also, dass viele sich schon beim frischen Piercing für Goldschmuck entscheiden möchten. Doch gerade beim Ersteinsatz ist die Materialwahl besonders wichtig.
In diesem FAQ-Artikel erfährst du, warum Gold nicht immer die beste Wahl für den Anfang ist, worauf du bei Piercingschmuck aus Gold achten solltest – und wann der richtige Zeitpunkt für dein erstes Goldstück gekommen ist:
Kann echtes Gold direkt nach dem Stechen getragen werden?
Grundsätzlich ja – aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Der Schmuck muss hochwertig verarbeitet und möglichst nickelfrei sein, idealerweise ab 14 Karat, besser noch 18 Karat. Dennoch raten viele Piercingstudios davon ab, Gold unmittelbar nach dem Stechen zu verwenden – Hier sind die wichtigsten Gründe:
Worauf du beim Ersteinsatz mit Gold achten solltest
Auch wenn Gold grundsätzlich möglich ist, gibt es einige entscheidende Punkte, welche du beachten solltest – insbesondere in Hinblick auf Heilung, Verträglichkeit und Aufwand:
Schmucklänge und Passform
Der Ersteinsatzschmuck wird in der ersten Heilungsphase bewusst etwas länger gewählt, um Schwellungen ausreichend Raum zu geben.
- Erste Heilungsphase: Mehr Schmuckmaterial gleich höhere Kosten.
- Zweite Heilungsphase (Downsizing): Entweder muss der Schmuck durch ein kürzeres Modell ersetzt oder der bestehende Piercingschmuck gekürzt werden. Zu beweglicher oder zu grosser Schmuck kann den Stichkanal reizen und Keime in die frische Wunde transportieren. Kürzerer, gut sitzender Schmuck hingegen unterstützt die innere Heilung und sorgt für besseren Tragekomfort.
Preis und doppelte Anschaffung
Gold ist ein kostspieliges Material – und längere Ersteinsatz-Schmuckstücke wie Barbells, Labrets oder Bananabells sind entsprechend teuer. Da du nach der ersten Heilungsphase ohnehin auf kürzeren Schmuck umsteigen musst, hast du zwei Möglichkeiten:
- Entweder investierst du erneut in ein hochwertiges Goldpiercing – oder du lässt den ursprünglichen Schmuck kürzen, was auch zusätzliche Kosten verursacht und nicht bei allen Modellen umsetzbar ist.
- Alternativ entscheidest du dich bewusst dafür, mit Echtgold erst in der zweiten Heilungsphase einzusteigen.
Welche Goldlegierung ist geeignet?
Nicht jedes Gold ist gleich gut verträglich. Achte bei der Auswahl deines Schmucks auf:
- mindestens 14 Karat, besser 18 Karat
- nickelfreie Legierungen
- kein 24-Karat-Gold – das ist zu weich und instabil für Piercings
Empfehlung: Erst ab der zweiten Heilungsphase Gold tragen
Für die erste Heilungsphase empfehlen wir Alternativen wie:
- Titan (Grad 23) – auch in goldfarbener Ausführung erhältlich
- PTFE oder Bioplast – flexibel, hypoallergen und sehr gut verträglich
Diese Materialien sind leicht zu reinigen, kostengünstiger und ideal für empfindliche, frische Piercings. Ab der zweiten Heilungsphase kannst du dann problemlos auf Goldschmuck umsteigen – dann in perfekter Grösse und mit dem Look, den du dir wünschst.
Was du bei Goldschmuck generell beachten solltest
Gold ist nicht gleich Gold – besonders bei Piercingschmuck kommt es auf Qualität, Zusammensetzung und Verarbeitung an:
Karat und Legierung
- Wähle Schmuck ab 14 Karat, optimal ist 18 Karat
- Vermeide Nickel – insbesondere bei Weissgold
Oberfläche und Beschichtung
- Vollgold ist besser als vergoldeter Schmuck
(Beschichtungen wie PVD können sich abnutzen und darunterliegendes Metall freilegen)
Herkunft und Qualität
- Achte auf zertifizierte Hersteller
- Lass dich idealerweise im Piercingstudio deines Vertrauens beraten
Gold – ein edles Ziel, aber nicht der beste Start
Piercingschmuck aus Gold ist langlebig, stilvoll und bei guter Legierung auch gut verträglich. Als Ersteinsatz ist er jedoch nur bedingt geeignet – vor allem aufgrund der höheren Kosten und des zusätzlichen Aufwands.
Sobald dein Piercing ready ist, kannst du dir dein persönliches Goldstück gönnen – perfekt angepasst und mit dauerhaftem Tragekomfort.