WhatsApp Chat

Ist Silber als Piercingschmuck geeignet?

Silber ist ein beliebtes, klassisches Material – elegant, zeitlos und weit verbreitet. Auch im Bereich Piercingschmuck gibt es viele ansprechende Designs aus Silber. Doch wenn es um den direkten Kontakt mit dem Stichkanal geht, solltest du genau hinschauen: Denn Silberschmuck ist nicht immer die beste Wahl – vor allem nicht während der Heilungsphase:

Kann man Silber direkt im Piercing-Stichkanal tragen?

Für frische Piercings ist Silberschmuck grundsätzlich nicht geeignet. Das Material kann im direkten Hautkontakt zu Reizungen führen, oxidiert leicht und ist weniger biokompatibel als z. B. Titan oder PTFE. Silber eignet sich erst dann, wenn dein Piercing vollständig abgeheilt ist – und selbst dann nur mit Einschränkungen.

Empfehlung für den Ersteinsatz

Verwende in der Heilungsphase unbedingt bewährte, körperfreundliche Materialien wie:

  • Titan (Grad 23)
  • PTFE oder Bioplast

Diese Materialien sind hypoallergen, oxidieren nicht und unterstützen eine ruhige, komplikationsfreie Abheilung.

Warum ist Silber nicht optimal für frische Piercings?

So schön Silberschmuck auch ist – bei frisch gestochenen Piercings kann das Material mehr schaden als nützen. Hier erfährst du, warum:

  • Oxidation & Verfärbung
    Silber reagiert bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Schweiss, Lymphflüssigkeit oder Blutrückständen. Das führt zu Oxidation („Anlaufen“) – sichtbare, dunkle Verfärbungen können entstehen, welche auch das umliegende Gewebe reizen.
  • Mögliche Nickelanteile in der Legierung
    Sterlingsilber (925) besteht zu 92,5 % aus reinem Silber, der Rest sind andere Metalle – darunter teilweise Nickel. Gerade bei empfindlicher Haut kann das zu allergischen Reaktionen führen – besonders in der sensiblen Heilungsphase.
  • Geringere Biokompatibilität
    Im Vergleich zu Titan ist Silber weniger korrosionsbeständig und kann Rückstände oder Abrieb im Stichkanal hinterlassen. Das erhöht das Risiko für Reizungen oder Entzündungen.

Wann kannst du Silberschmuck tragen?

Silber ist kein generelles Tabu – aber erst nach vollständiger Abheilung solltest du es in Betracht ziehen:

  • Nach der Heilungsphase
    Je nach Piercingstelle dauern die beiden Heilungsphasen mehrere Wochen bis Monate. Erst wenn keine Schwellung, Rötung oder Spannung mehr besteht, kannst du Silberschmuck tragen – idealerweise nicht direkt im Stichkanal, sondern als dekoratives Element wie etwa ein Piercing-Aufsatz.
  • Indirekter Einsatz
    Verwende Silberschmuck als Anhänger oder Aufsatz, welcher nicht direkt durch den Piercingkanal verläuft – zum Beispiel an einem Stab aus Titan oder Chirurgenstahl. So reduzierst du das Risiko von Reizungen.
  • Regelmässige Kontrolle
    Beobachte deine Haut bei der Verwendung von Silberschmuck genau. Tritt eine Rötung, Reizung oder Verfärbung auf, solltest du den Schmuck wechseln.

Vorteile alternativer Materialien

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, greifst du in der Heilungsphase besser zu Materialien, welche sich seit Jahren in der Piercingpraxis bewährt haben:

  • Titan (Grad 23): Nickelfrei, biokompatibel und korrosionsbeständig – ideal für den Ersteinsatz und empfindliche Haut.
  • PTFE / Bioplast: Flexibel, hypoallergen und besonders schonend. Ideal bei Bewegung, in der Schwangerschaft oder an sensiblen Körperstellen.
  • Chirurgenstahl: Robust und weit verbreitet. In der Regel gut verträglich, aber nicht ideal bei starker Nickelallergie.

Silber ist edel – aber nicht für alles geeignet. Während der Heilungsphase solltest du aus gesundheitlichen Gründen auf Silberschmuck verzichten: Oxidation, Nickelanteile und die geringere Biokompatibilität machen ihn ungeeignet für frische Piercings.

Nach vollständiger Abheilung kannst du Silberschmuck gezielt verwenden – am besten als Aufsatz oder dekoratives Element, welches nicht direkt durch die Haut geht.

Lass dich bei der Auswahl im Piercingstudio deines Vertrauens beraten – so trägst du stilvollen Schmuck ohne Risiko.