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Kann ich mich mit Hepatitis piercen lassen?

Eine Hepatitis-Erkrankung – sei es Hepatitis B, C oder eine andere Form – bedeutet nicht automatisch, dass ein Piercing ausgeschlossen ist. Dennoch gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um deine Gesundheit zu schützen und das Risiko für dich und andere möglichst gering zu halten:

Was solltest du bei Hepatitis vor einem Piercing beachten?

Bevor du dich piercen lässt, solltest du unbedingt einige gesundheitliche Faktoren berücksichtigen – hier die wichtigsten Grundlagen:

  • Medizinische Rücksprache: Lass deine gesundheitliche Situation unbedingt von deinem Arzt oder deiner Ärztin einschätzen. Je nach Verlauf und aktuellem Zustand kann ein Piercing unbedenklich sein – oder auch nicht empfohlen werden.
  • Aktiver Infektionsstatus: Ob du dich in einer akuten Phase befindest oder deine Hepatitis chronisch und stabil verläuft, hat grossen Einfluss auf dein Infektionsrisiko und die Belastung für den Körper.
  • Stabile körperliche und geistige Verfassung: Ein gutes Allgemeinbefinden und ein funktionierendes Immunsystem sind wichtige Voraussetzungen für eine komplikationsfreie Abheilung.

Offenheit gegenüber dem Piercingstudio ist entscheidend

Ein vertrauensvolles Verhältnis zu deinem Studio ist essenziell – besonders, wenn du an einer chronischen Erkrankung wie Hepatitis leidest:

  • Ehrliche Kommunikation: Informiere dein Studio vor dem Eingriff über deine Erkrankung – spätestens beim Ausfüllen der Einverständniserklärung. Nur so kann das Studio verantwortungsvoll mit deiner Situation umgehen.
  • Keine Scham: Seriöse Studios behandeln Gesundheitsinformationen vertraulich und professionell.
  • Hygienekonzept des Studios: Alle Studios sollten ohnehin nach strengen Hygienevorgaben arbeiten. Bei bekannter Erkrankung können zusätzliche Massnahmen sinnvoll sein – z. B. verstärkte Desinfektion.
  • Freie Entscheidung des Studios: Piercer/innen haben keine Behandlungspflicht. Wenn gesundheitliche Bedenken bestehen, kann der Eingriff abgelehnt werden – das ist keine persönliche Ablehnung, sondern ein Zeichen für verantwortungsvolles Handeln.

So bereitest du dich optimal vor

Eine gute Vorbereitung sorgt für einen reibungslosen Ablauf – das gilt insbesondere, wenn du gesundheitlich vorbelastet bist:

  • Ärztliche Freigabe: Hol dir eine medizinische Einschätzung, ob dein Körper aktuell fit genug für ein Piercing ist.
  • Medikamente berücksichtigen: Kläre, ob aktuelle Therapien (z. B. antivirale Medikamente) die Wundheilung beeinflussen könnten.
  • Gespräch mit dem Studio: Besprich deine Situation offen und ausführlich. So kann individuell entschieden werden, ob und wie der Eingriff umgesetzt werden kann.
  • Flexibilität zeigen: Sei darauf vorbereitet, dass der Termin verschoben wird oder nicht stattfinden kann – im Zweifel ist Geduld besser als Risiko.

Was du sonst noch beachten solltest

Zusätzlich zu medizinischer Rücksprache und Studiokommunikation gibt es noch ein paar weitere Dinge, welche du im Blick behalten solltest:

  • Längere Heilungszeit: Dein Körper ist unter Umständen bereits belastet. Plane daher mehr Zeit für die Nachsorge ein und halte dich besonders sorgfältig an die Pflegehinweise.
  • Regelmässige Kontrolle: Lass den Heilungsverlauf eng begleiten – durch das Studio oder deine Ärztin bzw. deinen Arzt. Bei Auffälligkeiten sofort reagieren.
  • Erhöhte Infektionsgefahr: Jede Wunde birgt ein gewisses Risiko. Achte auf Hygiene, wasche deine Hände vor jeder Berührung und beobachte die Piercingstelle aufmerksam.
  • Verantwortung übernehmen: Deine Offenheit schützt nicht nur dich, sondern auch dein Umfeld. Je transparenter du kommunizierst, desto sicherer und angenehmer verläuft der gesamte Prozess.

Hepatitis und Piercings schliessen sich nicht grundsätzlich aus – aber es braucht besondere Sorgfalt und Vorbereitung.

Eine ärztliche Einschätzung und ein offenes Gespräch mit deinem Piercingstudio sind entscheidend. So lassen sich Risiken minimieren und du kannst dein Piercing-Erlebnis mit einem guten Gefühl geniessen.