Kann ich mich während der Schwangerschaft piercen lassen?
Du erwartest ein Baby und fragst dich, ob du dir in dieser Zeit ein neues Piercing stechen lassen kannst? Auch wenn der Wunsch nach neuem Körperschmuck besteht, gilt in der Schwangerschaft besondere Vorsicht.
Hier erfährst du, warum ein frisches Piercing in dieser Phase nicht empfohlen wird – und wann der bessere Zeitpunkt dafür ist:
Warum solltest du während der Schwangerschaft auf ein neues Piercing verzichten?
Ein frisch gestochenes Piercing ist eine kleine Wunde – und dein Körper ist in der Schwangerschaft besonders gefordert. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum du in dieser Zeit auf ein neues Piercing verzichten solltest:
Höheres Infektionsrisiko
Ein frisch gestochenes Piercing ist eine offene Eintrittspforte für Keime – und damit ein potenzieller Infektionsherd. Während der Schwangerschaft kann sich eine solche Infektion im schlimmsten Fall auf den ganzen Körper ausbreiten und systemische Entzündungen verursachen, zum Beispiel Fieber oder eine bakterielle Streuung über die Blutbahn. Das belastet nicht nur die werdende Mutter, sondern kann auch das ungeborene Kind gefährden – insbesondere, wenn die Infektion nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Geschwächtes Immunsystem
Dein Immunsystem ist in der Schwangerschaft natürlicherweise herunterreguliert. Dadurch kann es Infektionen schlechter abwehren – was das Risiko für Komplikationen erhöht.
Erschwerte Wundheilung
Hormonelle Veränderungen und eine veränderte Durchblutung beeinflussen Haut und Gewebe. Da ein frisches Piercing in dieser Phase oft langsamer heilt, steigt automatisch das Risiko für Reizungen – und damit auch für Entzündungen.
Zusätzliche körperliche Belastung
Dein Körper ist bereits mit den Veränderungen der Schwangerschaft beschäftigt. Ein zusätzlicher Heilungsprozess kann unnötigen Stress verursachen.
Was ist mit bereits bestehenden Piercings?
Viele Frauen tragen ihre bereits vollständig verheilten Piercings auch während der Schwangerschaft ohne Probleme. Wichtig ist, mögliche Veränderungen zu beobachten:
- Bauchnabelpiercings: Durch das wachsende Bauchvolumen kann ein Bauchnabelpiercing unter Druck geraten. Spezielle Schwangerschaftspiercings aus PTFE sind länger, flexibel und ideal auf diese Phase abgestimmt.
- Brustpiercings: In der Schwangerschaft kann es zu Reibung, Spannungsgefühl oder Druck kommen – da sich Brustgrösse, Hautelastizität und Empfindlichkeit hormonell verändern. Ein Umstieg auf flexiblen PTFE-Piercingschmuck ist empfehlenswert, da er sich besser anpasst und oft auch während der Stillzeit gut getragen werden kann. Beim Stillen sollte der Schmuck immer entfernt werden – schon aus hygienischen Gründen und um eine mögliche Verschluckungsgefahr für das Baby zu vermeiden.
Wann ist ein besserer Zeitpunkt für ein neues Piercing?
Am sichersten ist es, mit einem neuen Piercing bis nach der Geburt und idealerweise bis zum Ende der Stillzeit zu warten. Dann ist:
- dein Immunsystem wieder stabiler,
- dein Körper nicht mehr durch die Schwangerschaft belastet,
- und du kannst dich ganz auf die Pflege und Heilung konzentrieren.
So wird das Risiko für Infektionen, Entzündungen und andere Komplikationen deutlich reduziert.
Kein neues Piercing während der Schwangerschaft
So verständlich der Wunsch nach neuem Körperschmuck auch ist – während der Schwangerschaft ist kein geeigneter Zeitpunkt für ein frisches Piercing. Die Risiken sind deutlich erhöht, die Heilung erschwert und dein Körper ist anderweitig gefordert.
Mit etwas Geduld kannst du dir nach der Geburt – unter sicheren Bedingungen – ein neues Piercing gönnen. Mit stärkerem Immunschutz und voller Konzentration auf Pflege und Heilung.