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Können Geschmacksnerven beim Zungenpiercing verletzt werden?

Viele Personen sorgen sich, dass ihr Geschmackssinn durch ein Zungenpiercing beeinträchtigt werden könnte. Die gute Nachricht: Bei einem korrekt gestochenen Zungenpiercing ist diese Sorge in der Regel unbegründet.

Hier erfährst du, warum dein Geschmacksnerv durch ein Piercing nicht leidet – und was du bei Unsicherheiten beachten solltest:

Warum ein Zungenpiercing den Geschmackssinn nicht beeinträchtigt

Zungenpiercings werden bei fachgerechter Ausführung so gesetzt, dass weder Geschmacksknospen noch wichtige Nerven verletzt werden. Hier sind die wichtigsten Gründe:

  • Position des Piercings:
    Ein klassisches Zungenpiercing wird zentral durch den oberen mittleren Bereich der Zunge gestochen – dort, wo kaum Geschmacksknospen sitzen. Die meisten Geschmacksknospen befinden sich an den Zungenrändern, der Zungenspitze und im hinteren Drittel (Zungenwurzel).
  • Aufbau der Zunge & Nervenversorgung:
    Die Zunge besteht aus Muskelgewebe mit einer Vielzahl von Papillen, welche die Geschmacksknospen enthalten. Diese werden von zwei Hauptnerven versorgt: Nervus facialis (Chorda tympani) im vorderen Bereich sowie Nervus glossopharyngeus im hinteren Bereich. Ein professionell platziertes Piercing umgeht diese Nervenverläufe sicher.
  • Regeneration der Geschmacksknospen:
    Die Zunge besitzt rund 7.000 bis 9.000 Geschmacksknospen, welche sich ständig erneuern – teils bereits innerhalb weniger Stunden. Sollte es zu einer leichten Reizung kommen, regeneriert sich dein Geschmackssinn in der Regel schnell und vollständig.

Was kann sich kurzfristig verändern?

Ein Zungenpiercing kann direkt nach dem Stechen zu vorübergehenden Veränderungen führen – diese sind normal und harmlos:

  • Schwellung & Reizung:
    In den ersten Tagen kann Essen oder Trinken unangenehm sein. Das liegt nicht an den Geschmacksknospen, sondern an der Schwellung und der vorsichtigen Bewegung der Zunge.
  • Geschmackseindruck:
    Manche berichten, dass Speisen zu Beginn „anders“ schmecken – meist, weil man bewusster oder vorsichtiger isst, nicht wegen des Geschmacks selbst.
  • Sprechen:
    In den ersten Tagen kann sich das Sprechen leicht verändert anhören. Das liegt jedoch am Fremdkörpergefühl, nicht an den Geschmacksnerven. Dies verschwindet meist rasch.
  • Schmuckposition:
    Der Schmuck wird bei einem Zungenpiercing oben vorwiegend mittig und unten leicht seitlich versetzt, also links oder rechts am Zungenbändchen vorbei, eingesetzt. Durch den etwas längeren Barbell in der Heilungsphase ist die Position zunächst deutlicher sichtbar als später mit dem kürzeren, endgültigen Schmuck.

Was tun bei Unsicherheiten?

Wenn du dir nicht ganz sicher bist oder individuelle Fragen hast, ist es immer sinnvoll, dir frühzeitig fachlichen Rat zu holen. Professionelle Piercer/innen wissen genau, wo der Stichkanal sicher platziert werden kann, ohne wichtige Strukturen zu verletzen.

Ein korrekt gestochenes Zungenpiercing beeinträchtigt deinen Geschmackssinn nicht – und selbst wenn es zu Reizungen kommen sollte: Dein Geschmackssinn regeneriert sich von selbst.

Wichtig ist, dass du dich von einem erfahrenen Studio beraten lässt und dich für einen professionellen Stich entscheidest – dann steht deinem Zungenpiercing nichts im Weg.