Piercing gereizt oder entzündet – was tun?
Dein Piercing ist gerötet, gereizt oder fühlt sich ungewohnt an? Oft helfen konsequente Hygiene und milde Pflege, um kleinere Beschwerden gut in den Griff zu bekommen. Doch in manchen Fällen ist professionelle Hilfe gefragt – sei es durch dein Piercingstudio oder medizinisches Fachpersonal.
In diesem FAQ-Artikel erfährst du, woran du eine harmlose Reizung erkennst, wie du richtig reagierst und wann du besser nicht zögerst, sondern handelst:
Wann kannst du dein Piercing selbst behandeln?
Typische Anzeichen für eine harmlose Reizung oder normale Wundheilung sind:
- Rötung, welche nicht kontinuierlich zunimmt
- Leichtes Spannungsgefühl oder Wärme
- Keine anhaltenden Schmerzen oder pochendes Gefühl
- Keine Eiterbildung oder übermässige Wundflüssigkeit
- Geringe Verkrustungen
Was hilft bei leichter Reizung?
Zeigt dein Piercing nur eine leichte Reaktion, kannst du es mit diesen Pflegetipps gut unterstützen:
- Sanfte Reinigung: Reinige dein Piercing 1–2 Mal täglich mit einem professionellen Pflegemittel. Entferne überschüssiges Sekret vorsichtig mit einem Wattestäbchen oder Einwegtuch – nicht reiben!
- Nur mit sauberen Händen anfassen: Berühre dein Piercing nur mit gewaschenen Händen. Vermeide Drehen, Ziehen oder Spielen am Schmuck.
- Ruhe bewahren: Vermeide Druck oder Reibung durch Kleidung, Kopfhörer oder andere Gegenstände.
- Geduld & Pflegekonsequenz: Halte dich an die empfohlene Pflegeroutine – viele Reizungen verschwinden nach wenigen Tagen von selbst. Auch zu viel Pflege kann kontraproduktiv sein. Am besten folgst du den Empfehlungen deines Studios.
- Stärkung von innen: Achte auf genügend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und reduziere Stress – das unterstützt dein Immunsystem bei der Heilung.
Wann solltest du zum Piercingstudio?
Wenn sich dein Piercing nicht bessert oder neue Beschwerden auftreten, ist es besser, frühzeitig professionelle Hilfe einzuholen. Besonders bei folgenden Anzeichen:
- Starke Entzündung: Sichtbare Schwellung, zunehmende Rötung, Eiter oder pochender Schmerz.
- Starke Schwellung mit Druckgefühl: Wenn der Schmuck ins Gewebe drückt, könnte ein grösserer Piercingschmuck nötig sein – idealerweise aus Titan, PTFE oder Bioplast.
- Keine Besserung trotz korrekter Pflege: Wenn sich trotz konsequenter Pflege über mehrere Tage keine Verbesserung zeigt oder es schlimmer wird.
Was kann dein Piercer oder deine Piercerin für dich tun?
Ein professionelles Studio bietet dir nicht nur Hilfe beim Stechen, sondern auch im Heilungsverlauf:
- Einschätzung: Ein gutes Studio erkennt schnell, ob es sich um eine Reizung oder um eine echte Entzündung handelt.
- Schmuckwechsel: Wenn Material, Länge oder Grösse problematisch sind, wird dein Studio den Schmuck anpassen oder austauschen.
- Zusätzliche Pflege-Tipps: Oft gibt es ergänzende Empfehlungen oder geeignete Pflegeprodukte.
- Medizinischer Verweis: Bei Bedarf an verschreibungspflichtigen Medikamenten – z. B. bei Infektionen – verweist dich ein seriöses Studio an einen Arzt oder eine Ärztin.
Schmuck nicht vorschnell entfernen
Wenn dein Piercing entzündet ist, denkst du vielleicht, der Schmuck müsse sofort raus – das ist aber nicht immer sinnvoll:
- Einkapselung vermeiden: Wird der Schmuck entfernt, kann sich der Stichkanal verschliessen und die Entzündung kann eingeschlossen werden.
- Materialwechsel statt Entfernung: Oft reicht es, den Schmuck gegen ein biokompatibles Material (Titan, PTFE) auszutauschen.
- Lass dich beraten: Dein Studio hilft dir dabei, die beste Entscheidung zu treffen – abgestimmt auf deine individuelle Situation und dein Piercing.
Reagiere frühzeitig und lass dich beraten
Wenn du Fragen hast oder dir etwas nicht ganz richtig vorkommt, melde dich frühzeitig bei deinem Piercingstudio – bevor aus einer Kleinigkeit ein echtes Problem wird. Ein gutes Studio begleitet dich nicht nur beim Stechen, sondern auch während der Heilung – offen, kompetent und professionell.
So bleibt dein Piercing ein sicheres und schönes Erlebnis – von Anfang an.