Warum ist eine Einverständniserklärung beim Piercen nötig?
Du wunderst dich, warum du im Piercingstudio vor dem Stechen deines Piercings ein Formular unterschreiben musst? Keine Sorge – das ist völlig normal und hat gute Gründe. In diesem FAQ erfährst du, warum die Einverständniserklärung wichtig ist, was sie beinhaltet und was passiert, wenn sie fehlt:
Was genau ist eine Einverständniserklärung?
Die Einverständniserklärung (auch Consent-Formular genannt) ist ein schriftliches Dokument, das du vor dem Piercing unterschreibst. Damit bestätigst du unter anderem:
- Ablauf: Du wurdest über den genauen Ablauf des Piercings aufgeklärt.
- Risiken: Du hast Informationen über mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen erhalten (z. B. Infektionen, Reizungen, allergische Reaktionen).
- Pflege: Du hast klare Hinweise zur Pflege und Nachsorge erhalten – z. B. zur Reinigung und zu Verhaltensregeln, etwa was du vermeiden solltest.
- Freiwilligkeit: Du stimmst dem Eingriff bewusst zu und handelst aus eigenem Willen.
- Gesundheitliche Angaben: Du gibst an, ob du Allergien (z. B. gegen Nickel oder Latex) oder relevante gesundheitliche Einschränkungen hast. So kann das Studio entsprechend reagieren – z. B. mit alternativen Materialien oder dem Hinweis, den Termin zu verschieben (z. B. bei Schwangerschaft oder Stillzeit).
Warum ist die Einverständniserklärung so wichtig?
Die Erklärung erfüllt mehrere zentrale Funktionen – für dich und das Studio:
- Für dich: Du gehst gut informiert und vorbereitet in den Termin. Du weisst, was dich erwartet und kannst jederzeit Fragen stellen.
- Für das Studio: Es kann rechtlich belegen, dass du korrekt aufgeklärt wurdest – auch im Hinblick auf Alter, Risiken und Nachsorge.
- Für deine Sicherheit: Gesundheitsangaben ermöglichen dem Studio, dich individuell zu betreuen. So wird z. B. erkannt, ob du besser andere Materialien verwenden oder das Piercing verschieben solltest.
- Sterilisationsdokumentation: Professionelle Studios dokumentieren alle bei dir verwendeten sterilen Materialien – inklusive Schmuckbezeichnung und Datum der jeweiligen Sterilisationsdurchgänge. Auch das wird über die Einverständniserklärung festgehalten.
- Wichtig zu wissen: Für jedes Piercing muss eine neue Einverständniserklärung unterschrieben werden – es reicht nicht, wenn du bereits früher einmal eine ausgefüllt hast.
Was passiert ohne unterschriebene Einverständniserklärung?
Ohne schriftliche Zustimmung wird ein seriöses Piercingstudio kein Piercing durchführen und das ist auch gesetzlich so vorgeschrieben:
- Rechtlich: Ohne Einwilligung bewegt sich das Studio in einer rechtlichen Grauzone.
- Verantwortung: Die Erklärung dient nicht nur dem Studio, sondern vor allem dir – sie stellt sicher, dass du bewusst und informiert zustimmst.
Welche Rolle spielt das Alter?
Je nach Alter gelten unterschiedliche Anforderungen bei der Einverständniserklärung:
- Unter 18 Jahren: Minderjährige brauchen eine schriftliche Einverständniserklärung eines Elternteils oder Erziehungsberechtigten. In vielen Studios muss ein Elternteil zusätzlich persönlich beim Termin anwesend sein – besonders bei unter 16-Jährigen.
- Ab 18 Jahren: Du kannst die Einverständniserklärung selbstständig unterschreiben. Intimpiercings werden in der Regel nur bei volljährigen Personen durchgeführt.
Nimm dir Zeit beim Durchlesen
Auch wenn du schon mehrere Piercings hast: Lies die Erklärung vor jedem Termin sorgfältig durch.
Die Einverständniserklärung ist mehr als nur ein bürokratischer Schritt – sie schützt dich, sorgt für Transparenz und zeigt, dass das Studio professionell und verantwortungsvoll arbeitet.
Ein seriöses Piercingstudio wird ohne deine schriftliche Zustimmung kein Piercing durchführen und das aus gutem Grund. Nimm dir die Zeit, alles sorgfältig durchzulesen und deine Fragen zu stellen – so kannst du dein Piercing verantwortungsvoll, entspannt und mit einem sicheren Gefühl machen lassen.