Warum sollte ein Knorpelpiercing mit der Nadel gestochen werden?
Knorpelpiercings wie zum Beispiel Helix, Tragus, Conch oder Nase – erfreuen sich grosser Beliebtheit. Doch bei der Wahl der richtigen Methode gibt es einen klaren Favoriten: die Piercing-Nadel.
Warum Ohrlochpistolen sowie sterile Einweg-Kartusche im Knorpelbereich ungeeignet sind und welche Vorteile die Nadel bietet, erfährst du hier:
Warum ist die Nadel die bessere Wahl?
Eines schon mal vorweg: Die Piercingnadel ist für alle Piercings die bessere Wahl. Denn die Piercingnadel (Hohlnadel) durchtrennt das Gewebe präzise – eine sogenannte gewebeentfernende Methode.
Im Gegensatz dazu wird bei der Pistole oder Einweg-Kartuschen das Gewebe mit Gewalt verdrängt oder gequetscht, was dazu führen kann, dass der Knorpel zersplittert – eine gewebeverdrängende Methode.
Die Nadel verursacht deutlich weniger Gewebetrauma, hinterlässt einen sauberen Stichkanal und der Knorpel bleibt möglichst unverletzt. Genau das ist die beste Voraussetzung für beide Heilungsphasen deines Piercings.
Die Ohrlochpistole ist ausschliesslich für das weichere, gut durchblutete Ohrläppchen gedacht – und selbst dort aus professioneller Sicht umstritten.
Vermeidung von Verletzungen und Komplikationen
Die Ohrlochpistole schiesst den Schmuck mit hoher Geschwindigkeit ins Gewebe. Dabei kann der Knorpel splittern oder sich feine Risse bilden. Schmerzen, Entzündungen und deutlich verlängerte Heilungszeiten sind die Folge.
Bessere Heilungschancen
Ein mit einer lasergeschliffenen Nadel gestochenes Piercing verdrängt das Gewebe nicht unnötig. Da die Nadel innen einen feinen Hohlraum besitzt, entfernt sie beim Stechen eine minimale Menge Gewebe. Das sorgt für einen sauberen Stichkanal und schafft gleichzeitig etwas Platz, um den Schmuck leichter einzusetzen.
Dadurch entsteht weniger Druck, das umliegende Gewebe wird weniger verletzt – und dein Piercing kann in der Regel schneller und angenehmer abheilen. Auch grössere Schwellungen treten seltener auf.
Warum ist Knorpel besonders empfindlich?
Knorpelgewebe unterscheidet sich deutlich von Weichgewebe wie beispielsweise dem Ohrläppchen:
- Wenig Blutversorgung: Knorpel enthält kaum eigene Blutgefässe und wird nur über das umliegende Gewebe versorgt.
- Langsamere Regeneration: Dadurch heilt er langsamer und ist anfälliger für Entzündungen oder Komplikationen.
- Hohe Empfindlichkeit bei Verletzung: Wird Knorpel durch eine Pistole gequetscht oder beschädigt, kann die ohnehin langsame Heilung zusätzlich verzögert oder dauerhaft gestört werden.
Hygiene und Verantwortung im Studio
Ein professionelles Piercingstudio verwendet für Knorpelpiercings sterile Einweg-Nadeln, arbeitet unter hygienischen Bedingungen und erklärt dir den Ablauf transparent.
Im Gegensatz dazu lassen sich manche Teile von Ohrlochpistolen nicht sterilisieren, sondern nur desinfizieren – das kann das Risiko für Infektionen erhöhen.
Ein Studio, das bei Knorpelpiercings ausschliesslich mit der Nadel arbeitet, zeigt, dass ihm deine Gesundheit, Sicherheit und ein langfristig gutes Ergebnis am Herzen liegen.
Immer mit der Nadel – nie mit der Pistole
Ein korrekt gestochenes Knorpelpiercing mit der Nadel ist präzise, gewebeschonend und heilsam. Es senkt das Risiko für Komplikationen, reduziert Schmerzen und sorgt für ein Piercing, das du dauerhaft mit Freude tragen kannst.
Merke: Lass dein Knorpelpiercing ausschliesslich mit der Nadel stechen – und zwar von einer erfahrenen Fachperson in einem professionellen Piercingstudio.
Dein Körper – und dein zukünftiges Piercing – werden es dir danken.