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Was genau ist ein Schleimhautpiercing?

Schleimhautpiercings sind Piercings, welche durch feuchteres, gut durchblutetes Schleimhautgewebe gestochen werden – also Gewebe, das besonders sensibel, aber auch sehr heilungsfähig ist.

In manchen Körperbereichen kommt auch sogenanntes Mischgewebe vor – zum Beispiel bei einem Lippenpiercing, bei welchem innen Schleimhaut und aussen normale Haut durchstochen wird. Zu den Schleimhautpiercings zählen unter anderem Piercings im Mundraum sowie bestimmte Intimpiercings.

Weil Schleimhäute besondere Eigenschaften aufweisen, brauchen diese Piercings gezielte Pflege, sorgfältige Nachsorge und bewusstes Verhalten im Alltag:

Schleimhautpiercings im Überblick

Hier siehst du, welche Piercingarten typischerweise durch Schleimhaut- sowie Mischgewebe gestochen werden:

Nase

  • NostrilSeitlich an der Nase (Nasenflügel) – verläuft durch Knorpel und Schleimhaut.
  • Septum: Piercing durch das feine Gewebe am unteren Ende der Nasenscheidewand.

Mundraum

  • Lippenpiercings (z. B. Labret, Medusa, Monroe): Durch die innere Lippenhaut.
  • ZungeDirekt durch die Zungenmuskulatur und Schleimhaut – gut durchblutet.
  • Lippenbändchenpiercings (z. B. Smiley, Frowny): Durch das feine Bändchen bei Ober- oder Unterlippe.

Eigenschaften von Schleimhäuten beim Piercen

Schleimhäute haben besondere anatomische Eigenschaften, welche beim Piercen eine wichtige Rolle spielen – vor allem in Bezug auf die Heilung und Pflege:

  • Feucht & glatt: Die Oberfläche ist stets mit einem leichten Schleimfilm überzogen – das unterstützt einerseits die Heilung, macht das Gewebe aber auch anfälliger für Keime.
  • Stark durchblutet: Das sorgt für eine schnelle Heilung, kann aber auch zu stärkeren Blutungen (z. B. bei Zunge oder Lippe) führen.

Mögliche Risiken bei Schleimhautpiercings

Schleimhautpiercings heilen meist gut, können aber – wie jedes Piercing – bestimmte Risiken mit sich bringen, welche du kennen solltest:

  • Schwellung: Schleimhäute reagieren empfindlich und können stärker anschwellen als andere Gewebe – besonders in den ersten Tagen nach dem Stechen.
  • Eingewachsener Schmuck: Bei Schwellung können Kugeln oder flache Aufsätze leicht ins Gewebe einsinken – der Ersteinsatzschmuck sollte daher immer ausreichend lang sein.
  • Irritationen: Schleimhäute reagieren empfindlich auf Hitze, Alkohol, Nikotin sowie scharfe oder heisse Speisen – ebenso auf Reibung, zum Beispiel durch Kleidung oder Geschlechtsverkehr im Intimbereich.
  • Verzögerte Heilung: Wird der Schmuck zu früh belastet, kann es zu Schwellungen und unangenehmem Druck kommen. Achte darauf, dass der Ersteinsatz ausreichend Spielraum bietet – bei Unsicherheit lieber im Studio kontrollieren lassen.

Pflege und Heilung: Was ist wichtig?

Heilungsverlauf und Pflege hängen eng zusammen – mit den richtigen Massnahmen unterstützt du eine schnelle und unkomplizierte Abheilung:

Reinigung

  • Pflegeprodukt: Verwende nur empfohlene Pflegemittel – Achte darauf, ein Pflegemittel zu wählen, welches speziell für Schleimhautpiercings geeignet ist.
  • Bei Mundpiercings (Oral): Nach dem Essen mit klarem Wasser ausspülen, auf alkoholhaltige Mundspülungen verzichten.

Verhalten

  • Anfassen: Keine unnötige Berührung oder Bewegung – Hände vorher waschen!
  • Schmuckwechsel: Wechsle den Ersteinsatzschmuck (Downsizing) niemals zu früh – warte, bis die erste Heilungsphase weit genug fortgeschritten ist. Lass dich dazu am besten im Studio beraten.

Ernährung & Alltag

  • Mundbereich: Verzichte auf sehr heisse, scharfe oder saure Speisen.
  • Intimbereich: Trage lockere Kleidung, vermeide Reibung und halte dich an die empfohlene Pause für Geschlechtsverkehr – inklusive anschliessender Safer-Sex-Phase während der Heilung.

Warnzeichen ernst nehmen

  • Reaktionen: Rötungen, starke Schwellung, Druckschmerz oder ungewöhnliche Sekrete können Anzeichen einer Infektion oder Entzündung sein – lass sie lieber frühzeitig im Piercingstudio abklären.

Schleimhautpiercings sind gut durchblutet und heilen oft schnell – erfordern aber dennoch bewusste Pflege und Aufmerksamkeit.

Ein passender Ersteinsatz, professionelle Betreuung und sorgfältige Pflege sorgen für eine gute Heilung – und langfristige Freude am Piercing.

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