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Was ist die Schweizer Meldepflicht für Tätowierer/innen?

Seit dem 1. Mai 2017 gilt in der Schweiz eine Meldepflicht für alle Betriebe, die Tätowierungen anbieten. Nach einer einjährigen Übergangsfrist ist diese Regelung seit dem 1. Mai 2018 vollständig verbindlich und alle Anbieter müssen sich bei der zuständigen kantonalen Behörde registrieren. Obwohl die Ausbildung und Tätigkeit von Tattoo-Artists in der Schweiz auf Bundesebene nicht offiziell geregelt sind, stellt die Meldepflicht einen wichtigen Schritt dar, um Transparenz, Sicherheit und Hygienestandards in der Branche zu fördern:

Warum wurde die Meldepflicht für Tattoostudios eingeführt?

Die Meldepflicht wurde eingeführt, um die Schweizer Tattoo-Branche sicherer und professioneller zu machen. Die wichtigsten Ziele sind:

  • Überblick über die Tattoo-Szene: Die Behörden erhalten eine klare Übersicht darüber, wie viele Studios und Tattoo-Artists aktiv sind.
  • Förderung hygienischer Standards: Regelmässige Kontrollen, ähnlich wie in der Gastronomie, helfen, Hygienemängel zu erkennen und zu beheben.
  • Erhöhung der Kundensicherheit: Kontrollen minimieren Risiken wie beispielsweise Infektionen mit Hepatitis oder HIV.
  • Stärkung des Branchenimages: Eine offizielle Registrierung zeigt, dass Studios professionell arbeiten und Mindeststandards einhalten.

Wer muss sich anmelden – und wie funktioniert die Anmeldung?

Seit dem 1. Mai 2018 gilt die Meldepflicht für alle, die Tätowierungen anbieten:

  • Studio-Betreiber: Wer ein Tattoostudio führt, muss sich bei der zuständigen kantonalen Behörde registrieren.
  • Private Anbieter: Auch Personen, die Tätowierungen privat oder zu Hause durchführen, unterliegen dieser Pflicht.

Die Anmeldung bei der kantonalen Behörde erfolgt unkompliziert und in wenigen Schritten:

  • Online-Formular: Viele Kantone bieten ein Online-Portal an, über das Betriebsdaten gemeldet werden können.
  • Telefonische Kontaktaufnahme: Ist kein Formular verfügbar, kann die Anmeldung telefonisch bei der Lebensmittelkontrolle oder dem kantonalen Laboratorium erfragt werden.
  • Aktualisierung der Daten: Änderungen wie Umzüge oder ein Studio-Wechsel müssen der Behörde gemeldet werden.

Tipp: Informiere dich bei deinem Kanton über Fristen und benötigte Dokumente, wie Angaben zu Räumlichkeiten oder einem Hygienekonzept.

Welche Konsequenzen drohen bei Nicht-Einhaltung?

Die Missachtung der Meldepflicht kann ernsthafte Folgen haben:

  • Verwarnungen oder Bussen: Eine verspätete oder unterlassene Anmeldung kann Bussen nach sich ziehen, deren Höhe je nach Kanton und Art des Verstosses variiert.
  • Kontrollbesuche: Bei Verdacht auf unregistriertes Arbeiten kann es zu unangekündigten Kontrollen und weiteren Konsequenzen kommen.
  • Untersagung der Tätigkeit: In Extremfällen können Studios geschlossen werden, wenn die Vorgaben beharrlich ignoriert werden.

Wie hat sich die Meldepflicht auf die Tattoo-Branche ausgewirkt?

Die Meldepflicht hat die Branche spürbar beeinflusst:

  • Verbesserte Hygienestandards: Kontrollen helfen, Mängel zu beheben und die Sicherheit für Kundinnen und Kunden zu erhöhen.
  • Mehr Transparenz: Registrierte Studios wirken professioneller und geniessen grösseres Vertrauen.
  • Höhere Kundensicherheit: Kunden können sicher sein, dass registrierte Betriebe Hygiene- und Sicherheitsstandards einhalten.
  • Aufwand für Tattoo-Betriebe: Die bürokratischen Anforderungen erfordern zusätzlichen Aufwand, werden aber von vielen Studios unterstützt und als sinnvoll für die Branche angesehen.

Gibt es Sonderregelungen für Gast-Tätowierer/innen und reisende Artists?

Gast-Tätowierer/innen und reisende Artists unterliegen speziellen Regelungen, die von Kanton zu Kanton unterschiedlich sein können. Wer nur für kurze Zeit in einem Schweizer Studio arbeitet oder auf Messen und Pop-Up-Events tätowiert, sollte sich über die geltenden Anforderungen informieren:

  • Temporäre oder Guest-ArtistsTätowierer/innen, die nur für kurze Zeit in einem Schweizer Studio arbeiten, müssen sich in vielen Kantonen kurzzeitig anmelden oder vom Studio mitgemeldet werden.
  • Reisender Service: Wer auf Messen oder in Pop-Up-Studios tätowiert, sollte sich bei der zuständigen Behörde erkundigen, ob eine temporäre Registrierung nötig ist.

Tipp: Veranstalter von Tattoo-Conventions informieren teilnehmende Artists oft vorab über entsprechende Pflichten und Anforderungen.

Ein wichtiger Schritt für Qualität und Sicherheit

Die Schweizer Meldepflicht für Tätowierer/innen ist ein grosser Schritt, um Transparenz, Sicherheit und Professionalität in der Tattoo-Branche zu stärken. Sie erleichtert es Kunden, seriöse Studios zu erkennen, unterstützt Betriebe dabei, ihre Qualität durch klare Vorgaben und regelmässige Kontrollen zu sichern und gibt den Behörden einen besseren Überblick über die Szene, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.

Wenn du eine Tätowierung planst, achte darauf, ein registriertes Tattoo-Studio zu wählen. So profitierst du von höherer Sicherheit und kannst sicher sein, dass dein Tattoo unter Einhaltung der Schweizer Hygienestandards gestochen wird.

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