Was ist ein orales Piercing und worauf solltest du achten?
Orale Piercings – auch als Oralpiercings bezeichnet – sind eine Form des Körperschmucks, welche im Bereich des Mundes getragen wird. Sie erfreuen sich seit vielen Jahren grosser Beliebtheit, da sie individuell anpassbar sind und einen ausdrucksstarken Look ermöglichen. Je nach Platzierung im Mundraum können sie dezent wirken oder bewusst in Szene gesetzt werden und lassen sich hervorragend ins persönliche Styling integrieren.
Im Folgenden erfährst du, welche Arten es gibt und worauf du bei der Heilung und Pflege achten solltest:
Beliebte Arten oraler Piercings
Es gibt verschiedene Platzierungen, welche sich in Stil, Sichtbarkeit und Tragekomfort unterscheiden. Hier eine Übersicht der gängigsten Varianten:
- Zungenpiercing: Klassisch vertikal durch die Zungenmitte gestochen. Sehr beliebt und – bei richtiger Pflege – relativ unkompliziert in der Heilung.
- Zungenbandpiercing: Verläuft durch das kleine Bändchen unter der Zunge (Frenulum linguae). Ein sehr persönliches und dezentes Piercing.
- Lippenpiercings: Verschiedene Positionen wie Labret (zum Beispiel mittig oder seitlich der Unterlippe), Medusa (mittig oberhalb der Oberlippe) oder Monroe/Madonna (seitlich über der Oberlippe).
- Smiley-Piercing: Verläuft durch das kleine Bändchen (Frenulum labii superioris) zwischen Oberlippe und Zahnfleisch. Wird nur sichtbar, wenn du lächelst – daher der Name.
Besonderheiten bei oralen Piercings
Orale Piercings bringen durch ihre besondere Platzierung im Mundraum einige spezifische Eigenschaften mit sich – gerade im Hinblick auf Heilung, Pflege und Zahngesundheit:
Schnelle Heilung
Der Mundraum ist stark durchblutet und reinigt sich durch den Speichelfluss weitgehend selbst – das fördert eine rasche Heilung. Allerdings kann die feuchte Umgebung auch Keime begünstigen – darum ist in den ersten Tagen besondere Sorgfalt bei der Mundhygiene wichtig.
Blutungen
Leichte Blutungen in den ersten Stunden nach dem Stechen sind normal und klingen meist rasch ab. Sollten sie länger anhalten oder stärker ausfallen, kontaktiere dein Piercingstudio zur Abklärung.
Schwellung
Orale Piercings neigen oft zu deutlicher Schwellung – das ist normal und grösstenteils unbedenklich. Die Schwellung klingt innerhalb weniger Tage ab. Kühles Wasser oder selbstgemachte Eiswürfel aus Kamillentee können lindernd wirken.
Zahngesundheit
In der ersten Heilungsphase wird meist längerer Schmuck eingesetzt, um der Schwellung ausreichend Platz zu geben. Mit dem Schmuckwechsel (Downsizing) auf eine kürzere Variante beginnt die zweite Heilungsphase – ein wichtiger Schritt, um Reibung an Zähnen und Zahnfleisch zu vermeiden.
Pflegehinweise für eine gute Heilung
Damit dein orales Piercing komplikationsfrei abheilen kann, ist eine konsequente Pflege in den ersten Tagen besonders wichtig – sowohl in Bezug auf die Mundhygiene als auch auf Ernährung und Gewohnheiten:
Mundhygiene
- Spüle deinen Mund regelmässig mit einer milden, alkoholfreien Mundspülung. Es gibt spezielle Produkte, welche für orale und Schleimhautpiercings geeignet sind.
- Nach dem Essen hilft das Spülen mit klarem Wasser, Speisereste zu entfernen und die Mundflora im Gleichgewicht zu halten.
Ernährung
- In den ersten Tagen solltest du auf heisse, scharfe oder stark säurehaltige Speisen und Getränke verzichten.
- Auch Nikotin und Alkohol können den Heilungsverlauf negativ beeinflussen und sollten möglichst gemieden werden.
Umgang mit dem Piercing
- Berühre das Piercing ausschliesslich mit frisch gewaschenen Händen.
- Vermeide es, mit dem Schmuck zu spielen oder daran zu ziehen – das reizt das Gewebe und kann die Heilung verzögern.
Ob Zunge, Lippe oder Smiley – orale Piercings heilen bei guter Pflege meist zügig und unkompliziert. Achte in den ersten Tagen besonders auf deine Mundhygiene, verzichte auf reizende Nahrungsmittel, Nikotin und Alkohol und halte dich an die Empfehlungen deines Piercingstudios. So steht einem sicheren und langlebigen Piercing nichts im Wege.