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Wie funktioniert die europäische Piercing-Methode (mit Kanüle)?

Die europäische Piercing-Methode beschreibt eine Technik, bei welcher eine sogenannte Venenverweilkanüle verwendet wird – ein medizinisches Einweginstrument, bestehend aus einer dünnen Nadel und einer flexiblen Kunststoff- oder Teflonhülle.

Diese Methode ist in Europa weit verbreitet und zeichnet sich durch hygienische Sicherheit, präzise Platzierung und eine gewebeschonende Vorgehensweise aus:

Wie funktioniert die europäische Methode?

Bei dieser Technik wird die Nadel samt Kunststoffhülle (Kanüle) durch das Gewebe geführt. Anschliessend wird die Nadel entfernt, während die weiche Hülle – die Kanüle – im Stichkanal verbleibt. Der Schmuck wird anschliessend mithilfe der Kanüle eingeführt, welche als Gleit- und Führungshilfe dient. Danach wird die Kanüle entfernt und der Piercing-Ersteinsatzschmuck verbleibt im Stichkanal.

Wie läuft die europäische Methode Schritt für Schritt ab?

Die europäische Methode zählt zu den gewebeentfernenden Piercing-Techniken und folgt einem klar strukturierten Ablauf, welcher in mehreren Einzelschritten erfolgt – von der Vorbereitung bis zum eingesetzten Ersteinsatzschmuck:

  • Vorbereitung: Die Haut wird entsprechend desinfiziert und markiert.
  • Durchstechen mit Kanüle: Eine sterile Venenverweilkanüle (Nadel + Kunststoffhülle) wird vorsichtig durch das Gewebe geführt.
  • Entfernen der Nadel: Die Nadel wird herausgezogen – die Kanüle bleibt im Gewebe (Stichkanal).
  • Einsetzen des Schmucks: Der Piercing-Ersteinsatzschmuck (z. B. Labret oder Banana) wird mithilfe der Kanüle eingeführt.
  • Abschluss: Die Kanüle wird entfernt – der Piercingschmuck (Titan, PTFE oder Bioplast) sitzt nun exakt im Stichkanal.

Welche Vorteile bietet die europäische Methode?

Die europäische Piercing-Methode zeichnet sich durch einige praktische Vorteile aus – besonders im Hinblick auf Hygiene, Kontrolle und Gewebeschonung:

  • Gewebeschonender Einsatz des Schmucks:
    Beim Einsetzen des Erstschmucks verursacht die weiche Kanüle weniger Reibung und Druck als eine starre Nadel. Das kann die Heilung begünstigen – insbesondere bei empfindlicher Haut. Allerdings ist dieser Vorteil nicht bei allen Piercingarten gleich relevant.
  • Weniger direkter Metallkontakt (Nickel):
    Da viele Piercingnadeln aus chirurgischem Edelstahl bestehen, welcher geringe Mengen Nickel enthalten kann, bietet die Kanüle einen zusätzlichen Schutz: Ein direkter Kontakt der Wunde mit der Metallnadel findet, wenn überhaupt, nur sehr kurz mit der Spitze beim Durchstechen statt.

Wie unterscheidet sich die europäische Methode von der amerikanischen?

Die beiden Methoden unterscheiden sich vor allem in der Ausführung und im verwendeten Instrument – hier die Abläufe der amerikanischen Piercing-Methode (ohne Kanüle):

  • Es wird eine kürzere Piercing-Hohlnadel verwendet.
  • Alles passiert in einem Schritt (Stechen + Einsetzen des Piercing-Ersteinsatzschmucks).
  • Der Piercingschmuck wird direkt in der hohlen Nadel angedockt und eingesetzt.
  • Wird oft als schneller empfunden, erfordert jedoch eine andere Handhabung.

Welche Methode ist besser?

Beide Verfahren sind bei fachgerechter Anwendung präzise und hygienisch. Es gibt keine pauschal bessere oder schlechtere Methode. Welche Technik gewählt wird, hängt vom Handling des Piercers oder der Piercerin ab, da die Nadeln unterschiedliche Längen und Eigenschaften haben. Manche Studios variieren die Technik auch je nach Piercingart oder Körperstelle.

Die europäische Piercing-Methode mit Kanüle ist eine bewährte, hygienische und gewebeschonende Technik. Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt von der Körperstelle, den Vorlieben deiner Piercerin oder deines Piercers sowie von der Arbeitsweise des Studios ab.

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