Wie reduziere ich Schwellung bei einem Piercing?

Schwellungen sind bei einem frisch gestochenen Piercing völlig normal – sie gehören zum natürlichen Heilungsprozess. Auch bei länger getragenem Schmuck kann es zu kurzzeitigen Schwellungen kommen, etwa wenn du mit dem Schmuck hängen bleibst oder das Piercing stark belastet wird.

Mit den folgenden Tipps kannst du die Schwellung lindern und deinen Körper optimal bei der Heilung unterstützen:

Kühlung der betroffenen Stelle

Kälte verengt die Blutgefässe, verlangsamt die Durchblutung und hilft so, Schwellungen zu reduzieren und etwaige Schmerzen zu lindern.

So geht’s richtig:

Lege Eiswürfel, Kühlpacks oder auch einen Beutel gefrorener Erbsen niemals direkt auf die Haut – wickle sie immer in ein sauberes Tuch.
Kühle die Stelle jeweils für 10–15 Minuten, idealerweise mehrmals täglich in den ersten 48 Stunden.
Vermeide eine übermässig lange Kühlung, da das die Haut reizen und die Durchblutung zu stark hemmen kann.

Tipp bei oralen Piercings:

Kamillentee-Eiswürfel sind entzündungshemmend und beruhigend. Einfach starken Kamillentee abkühlen lassen, einfrieren und langsam im Mund zergehen lassen – besonders angenehm und wirksam bei Zungen- oder Lippenpiercings.

Kopf hochlagern bei Piercings an Ohr und Gesicht

Eine leicht erhöhte Position des Kopfes – z. B. durch ein zusätzliches Kissen – hilft, Flüssigkeit besser abfliessen zu lassen und Schwellungen zu reduzieren. Achte darauf, dass deine Schlafposition trotzdem bequem bleibt und dein Nacken gut gestützt ist.

Körperliche Belastung vermeiden

Intensive Bewegung und Sport steigern die Durchblutung und Körpertemperatur – beides kann Schwellungen fördern:

Gönn dir in den ersten Wochen nach dem Stechen Ruhe.
Wenn du merkst, dass dein Piercing nach Aktivität anschwillt oder pocht, gönne dir mehr Pause.

Hitzeeinwirkung reduzieren

Hitze erweitert die Gefässe und kann Schwellungen verstärken. Vermeide daher in den ersten Wochen:

Saunagänge, Dampfbäder oder Solarien
Heisse Duschen oder lange Vollbäder

Tipp: Dusche lieber lauwarm und trage an heissen Tagen luftige, schützende Kleidung.

Auf Kleidung achten

Enganliegende oder reibende Kleidung kann dein Piercing reizen und bestehende Schwellungen fördern. Trage deshalb bequeme, atmungsaktive Outfits, welche das Piercing nicht zusätzlich belasten können.

Wann solltest du dein Piercingstudio kontaktieren?

Ein gewisses Mass an Schwellung ist oft normal – du solltest dein Studio kontaktieren, wenn:

die Schwellung nach einigen Tagen nicht zurückgeht oder sogar zunimmt
der Schmuck zu eng wird und deutlich Druck auf das Gewebe ausübt

In solchen Fällen kann deine Piercerin oder dein Piercer den Piercingschmuck durch ein längeres oder grösseres Modell ersetzen, um die Stelle zu entlasten.

Ob frisch gestochen oder nach einer kleinen Überbelastung: Schwellungen sind meist harmlos – aber sie brauchen Aufmerksamkeit. Mit gezielter Kühlung, Ruhe und den richtigen Pflegemassnahmen kannst du den Heilungsverlauf optimal unterstützen. Und nicht vergessen, berühre dein Piercing immer mit sauberen Händen.

Mit etwas Achtsamkeit wird dein Piercing nicht nur gut heilen, sondern ein Teil von dir, den du mit Stolz trägst.