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Wie vermeide ich Allergien bei Piercings?

Nickel, Latex & Co. – Ein neues Piercing soll Freude machen und nicht durch allergische Reaktionen getrübt werden. Doch bei empfindlicher Haut oder bekannten Unverträglichkeiten können bestimmte Materialien zum Problem werden. In diesem FAQ-Artikel erfährst du, worauf du achten solltest, um allergische Reaktionen zu vermeiden und welche hypoallergenen Alternativen es gibt:

Woran erkenne ich eine Piercing-Allergie?

Allergische Reaktionen treten meist in den ersten Tagen nach dem Einsetzen des Schmucks auf. Achte auf folgende Symptome:

  • Juckreiz und Rötung an der Einstichstelle
  • Hautausschlag oder brennendes Gefühl rund ums Piercing
  • Schwellung oder Bläschenbildung
  • Nässende, schuppende oder auffällig gerötete Hautbereiche
  • Anhaltende Irritation, welche sich bei Hautkontakt mit dem Schmuck verschlimmert

Wichtig: Nicht immer ist der Schmuck die Ursache. Auch die Pflege spielt eine grosse Rolle – Wasche dir immer gründlich die Hände, bevor du dein Piercing berührst, verwende ein geeignetes Pflegemittel und halte dich an die Pflegeanleitung deines Studios. Wechsle den Schmuck nie zu früh.

Welche Materialien lösen besonders häufig Allergien aus?

Nicht alle Schmuckmaterialien sind gleich gut verträglich. Diese Stoffe gelten als häufige Auslöser:

  • Nickel: Der häufigste Auslöser von Kontaktallergien. Oft enthalten in Modeschmuck oder nicht zertifizierten Legierungen.
  • Minderwertige Metalle: Günstiger Schmuck kann nicht deklarierte, allergieauslösende Stoffe enthalten.
  • Latex: Kommt z. B. bei Handschuhen oder Pflastern zum Einsatz und kann bei Kontakt Reaktionen auslösen.

Welche Schmuckmaterialien sind für Allergiker/innen geeignet?

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, wähle von Anfang an geprüfte, hypoallergene Materialien. Besonders empfohlen werden:

  • Titan (Grad 23): 100 % nickelfrei, biokompatibel, leicht und sehr korrosionsbeständig. Ideal als Ersteinsatzschmuck.
  • PTFE / Bioplast: Flexible, medizinisch getestete Kunststoffe – garantiert nickelfrei, weich und hautfreundlich.
  • Chirurgenstahl (316L / 316LVM): Für viele gut verträglich, enthält jedoch geringe Mengen Nickel. Bei bekannter Nickelallergie besser meiden. Nicht geeignet für den Ersteinsatz.
  • Gold ab 14–18 Karat: Hochwertiges Gelb- oder Weissgold kann gut verträglich sein – wichtig ist zertifizierte Qualität. Schmuck unter 14 Karat kann Nickel enthalten.
  • Niobium: Weniger bekannt, aber hypoallergen, leicht und sehr gut verträglich – eine gute Alternative zu Titan.

Latexallergie – Was ist beim Piercen zu beachten?

Nicht nur Schmuck, auch Hilfsmittel beim Piercen können allergische Reaktionen auslösen:

  • Latexhandschuhe: Informiere das Studio vorab über eine bekannte Latexallergie. Seriöse Studios verwenden dann latexfreie Alternativen wie Nitril- oder Vinylhandschuhe.
  • Einwegmaterialien: Auch Pflaster, Verbände oder Abdeckungen können Latex enthalten. Frag im Zweifel nach latexfreien Optionen – ein professionelles Studio ist darauf vorbereitet.

Wie kannst du einer allergischen Reaktion vorbeugen?

Allergien lassen sich in vielen Fällen durch gezielte Vorbereitung und offene Kommunikation vermeiden:

  • Hochwertige Materialien wählen: Achte darauf, dass das Studio hochwertige Materialien verwendet – zum Beispiel nickelfreien, hypoallergenen Ersteinsatzschmuck wie Titan, PTFE oder Bioplast.
  • Allergien aktiv ansprechen: Informiere dein Studio über bekannte Allergien gegen Nickel, Latex oder andere Stoffe.
  • Kein Modeschmuck: Auch beim späteren Schmuckwechsel – lieber auf zertifizierte Qualität setzen.
  • Einstichstelle beobachten: Achte besonders in den ersten Tagen auf Reizungen oder ungewöhnliche Hautreaktionen.
  • Patch-Test beim Hautarzt: Wenn du dir unsicher bist, kann ein Allergietest (Patch-Test) beim Dermatologen Klarheit verschaffen.

Schmuckwechsel: Vorsicht bei günstigen Alternativen

Auch wenn du beim Ersteinsatz auf hochwertigen Schmuck achtest, kann es später zu Problemen kommen – z. B. bei einem Wechsel zu günstigem oder minderwertigem Schmuck:

  • Wichtig zu wissen: Allergische Reaktionen können sich mitunter erst nach Wochen zeigen – häufig dann, wenn neuer Schmuck getragen wird, welcher Nickel oder andere reizende Materialien enthält.
  • Der sichere Weg: Verwende auch beim späteren Schmuckwechsel nur geprüfte Materialien wie Titan, PTFE, Bioplast, zertifiziertes Gold oder hochwertigen Chirurgenstahl.

Was tun bei einer allergischen Reaktion?

Wenn du erste Anzeichen einer Reaktion bemerkst, solltest du rasch, aber überlegt handeln:

  • Schmuck wechseln: Entferne (wenn möglich) den aktuellen Schmuck und ersetze ihn durch ein hypoallergenes Material. Lass dich dabei im Studio beraten, um die Stelle nicht zusätzlich zu reizen.
  • Kühlen: Lege ein sauberes, kühles Tuch auf die betroffene Stelle, um Juckreiz und Schwellung zu lindern.
  • Ärztliche Hilfe: Bei starken oder anhaltenden Beschwerden solltest du einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufsuchen. Gegebenenfalls wird dir eine geeignete Salbe oder Behandlung verschrieben.

Allergien beim Piercen lassen sich meist vermeiden – mit einem professionellen Studio, geprüften Materialien und ehrlicher Kommunikation.

Setze auf Titan, PTFE oder Bioplast, wenn du empfindliche Haut hast. Latexfreie Hilfsmittel sind in guten Studios selbstverständlich verfügbar – wenn du frühzeitig darüber informierst.

Dein Piercing soll dir Freude machen – sicher, angenehm und ohne Komplikationen. Bei Unsicherheiten hilft dir dein Studio gerne weiter.