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Wo tut ein Tattoo am meisten und wo am wenigsten weh?

Tattoos stechen zu lassen, kann etwas schmerzhaft sein. Die Nadeln dringen bis in die zweite Hautschicht (Dermis) ein, um die Farbe dort zu platzieren. Viele beschreiben den Schmerz als ein leichtes Brennen, doch wie intensiv er empfunden wird, hängt stark von der Körperstelle, der individuellen Schmerzgrenze und der Tagesform ab. Hier erfährst du, welche Stellen besonders empfindlich sind, welche weniger schmerzen und wie du dich optimal vorbereiten kannst:

Warum ist Tätowieren schmerzhaft?

Beim Tätowieren entstehen durch die feinen Nadeln kleine Verletzungen der Haut. Besonders empfindliche Stellen mit dünner Haut, vielen Nervenenden oder geringer Polsterung durch Fettgewebe sind schmerzhafter. Auch Stress, Müdigkeit oder Hunger können das Schmerzempfinden verstärken. Schmerz wird individuell wahrgenommen und kann stark variieren.

Die schmerzhaftesten Stellen für eine Tätowierung

Manche Körperstellen sind aufgrund dünner Haut, vieler Nervenenden oder der Nähe zu Knochen besonders empfindlich. Hier findest du eine Übersicht der schmerzhaftesten Bereiche:

  • Achselhöhle: Die dünne Haut, die vielen Nervenenden und die Nähe zu den Lymphknoten machen diese Stelle extrem empfindlich. Tattoos in der Achselhöhle erfordern nicht nur Durchhaltevermögen, sondern auch besondere Pflege während der Heilung.
  • Rippen: Wenig Fett- und Muskelgewebe und die ständige Bewegung beim Atmen verstärken die Schmerzen. Nach dem Auftragen des Stencils und dem Hochheben des Arms zur richtigen Position dehnt sich die Haut, wodurch das Motiv grösser wird und die Sitzung länger dauern kann. Ruhige Atmung und Pausen helfen, die Schmerzen zu lindern.
  • Leistengegend: Die dünne, empfindliche Haut und die vielen Nervenenden machen diesen Bereich besonders schmerzhaft. Achte während der Heilung auf Hygiene und lockere Kleidung, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
  • Kopf (Gesicht, Kopfhaut, hinter den Ohren): Die hohe Dichte an Nervenenden und die Nähe zum Knochen machen Tattoos in diesen Bereichen sehr intensiv.
  • Wirbelsäule: Die Nähe zum Knochen und wenig Fettgewebe machen Tätowierungen an der Wirbelsäule schmerzhafter. Eine entspannte Haltung während des Stechens hilft, den Schmerz zu minimieren.
  • Hände und Füsse: Diese Bereiche haben wenig Polsterung und sind empfindlich. Zudem erschwert die ständige Bewegung die Heilung und Füsse neigen bei grösseren Tattoos zu Schwellungen.
  • Ellenbogen und Knie: Die Nähe zum Knochen und die Beweglichkeit der Gelenke machen diese Stellen herausfordernd.
  • Innerer Bizeps: Die Haut ist hier besonders dünn und empfindlich, was diese Stelle schmerzhafter macht.

Die weniger schmerzhaften Stellen für ein Tattoo

Es gibt Körperbereiche, die dank dicker Haut, Muskelgewebe oder Polsterung als weniger schmerzhaft gelten:

  • Unterarm: Dickere Haut und Muskelgewebe bieten eine gute Polsterung. Die Heilung ist unkompliziert und Tattoos in diesem Bereich gelten oft als angenehm.
  • Äussere Oberschenkel: Fett- und Muskelgewebe sorgen für eine gewisse Dämpfung und die Fläche eignet sich gut für grössere Designs.
  • Waden: Die Polsterung durch Muskelmasse macht diese Stelle weniger schmerzhaft.
  • Äusserer Bizeps: Robuste Haut und Polsterung durch den Muskel machen diese Stelle vergleichsweise angenehm.
  • Rücken und Schultern (ausser Wirbelsäule): Gut gepolsterte Bereiche mit weniger Nervenenden machen das Tätowieren hier erträglicher.

Was beeinflusst die Schmerzempfindlichkeit?

Die Schmerzempfindlichkeit hängt von vielen Faktoren ab:

  • Persönliche Schmerzgrenze: Jeder empfindet Schmerzen anders.
  • Körpergewicht: Wenig Fettgewebe macht die Nadelstiche intensiver.
  • Tagesform: Stress, Müdigkeit oder Hunger können Schmerzen verstärken.
  • Erfahrung: Wer bereits Tattoos hat, kann den Schmerz oft besser verarbeiten.

Tipps, um den Schmerz zu reduzieren

Mit der richtigen Vorbereitung und ein paar einfachen Massnahmen kannst du den Schmerz beim Tätowieren deutlich erträglicher machen. Hier sind die besten Tipps:

  • Vorbereitung: Sei gut ausgeruht, iss eine ausgewogene Mahlzeit und trinke vor deinem Termin ausreichend Wasser.
  • Entspannung: Atme ruhig und vermeide es, dich zu verkrampfen.
  • Ablenkung: Musik, Podcasts oder Videos können helfen, den Schmerz zu vergessen.
  • Kommunikation: Besprich Bedenken mit deinem Tätowierer oder deiner Tätowiererin. Sie können Pausen einlegen oder dir Tipps geben, wie du den Schmerz besser bewältigen kannst.

Weitere wichtige Hinweise zu Schmerzmitteln und Betäubung

Bevor du zu Schmerzmitteln oder Betäubungscremes greifst, solltest du einige wichtige Dinge beachten, um Risiken zu vermeiden:

  • Schmerzmittel: Gewisse Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Aspirin können das Blut verdünnen und verstärkte Blutungen verursachen. Es ist wichtig, dies vor deinem Termin mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zu klären. Das Tätowieren ist oft weniger schlimm, als sich viele vorstellen, daher sind Schmerzmittel nicht notwendig.
  • Nachstechen: Viele empfinden das Nachstechen als weniger schmerzhaft, da sie bereits wissen, was sie erwartet und sich mental besser darauf einstellen können. Ausserdem betrifft das Nachstechen oft nur kleinere Bereiche, was den Prozess erleichtert.
  • Betäubung: In einigen Ländern sind sogenannte „Numbing Creams“ oder Betäubungssprays illegal. Wenn du überlegst, solche Produkte zu verwenden, sprich vorab mit deinem Tätowierer oder deiner Tätowiererin. Viele Artists unterstützen die Anwendung nicht, da diese Produkte häufig Lidocain enthalten, das bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen kann.

Tattoos stechen zu lassen, ist selten komplett schmerzfrei. Mit der richtigen Vorbereitung und einem erfahrenen Tätowierer oder einer erfahrenen Tätowiererin wird der Prozess jedoch erträglicher. Besonders empfindliche Stellen wie Rippen, Kopf oder Wirbelsäule erfordern mehr Durchhaltevermögen, während Unterarm, Oberschenkel oder äussere Bizeps oft als weniger schmerzhaft empfunden werden.

Und das Wichtigste: Lass dich nicht von der Wahl deiner gewünschten Körperstelle abbringen, nur weil sie vielleicht etwas mehr schmerzen könnte. Der Schmerz vergeht, aber dein Tattoo bleibt ein Leben lang!

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